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Starhemberg
Starhemberg
 
['ʃtaːrəm-], oberösterreichisches Uradelsgeschlecht, das 1150 erstmals urkundlich erwähnt wurde; 1643 in den Reichsgrafen- und 1765 in den Reichsfürstenstand erhoben. - Bekannt wurden:
 
 1) Ernst Rüdiger Graf von, österreichischer Feldmarschall, * Graz 12. 1. 1638, ✝ Vösendorf (bei Mödling) 4. 1. 1701; leitete 1683 bei der Belagerung Wiens durch die Türken die Verteidigung der Stadt. Seit 1691 war er Präs. des Hofkriegsrats.
 
 2) Ernst Rüdiger Fürst von (bis 1919), österreichischer Politiker, * Eferding 10. 5. 1899, ✝ Schruns 15. 3. 1956; nach 1918 Mitglied des Freikorps »Oberland« in Oberschlesien, nahm 1923 am Hitlerputsch in München teil. Im Herbst 1930 war er kurzzeitig Innenminister, 1930-36 Bundesführer der Heimwehren, die sich unter seiner Führung zur Kampforganisation des Austrofaschismus entwickelten. Starhemberg unterstützte Bundeskanzler E. Dollfuß bei der Errichtung eines autoritären Ständestaates in Österreich sowie im Kampf gegen Sozialdemokratie und Nationalsozialismus. 1934-36 war er Vizekanzler und Bundesführer der Vaterländischen Front; 1938-55 im Exil (ab 1942 in Südamerika).
 
Ausgabe: Die Erinnerungen, herausgegeben von H. Drimmel (31991).

Universal-Lexikon. 2012.