Akademik

Rotte
Dörfchen; Weiler; Zinken (badisch); Kolonne; Schar; Verband; Gruppe; Kommando; Abteilung; Geschwader

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Rọt|te 〈f. 19
1. 〈abwertend〉 Bande, Gruppe, Schar (von Kriminellen)
2. 〈Mil.〉
2.1 〈früher〉 drei im Glied nebeneinander marschierende Soldaten
2.2 zwei gemeinsam fliegende Flugzeuge od. zwei gemeinsam fahrende Schiffe
3. 〈Jägerspr.〉 Gruppe von Sauen, Wölfen
4. 〈nddt.〉 = Flachsröste
● eine \Rotte Halbwüchsiger machte die Straßen unsicher; \Rotte Korah 〈AT〉 von Korah, dem Urenkel Levis, angeführte Gruppe, die sich gegen Moses empörte;danach; fig.; umg.〉 aufrührerische Horde; blinde \Rotte Rotte einer Marschkolonne, die nicht voll besetzt ist [<mhd. rot(t)e „Abteilung, Schar, wilder Haufe“ <afrz. rote „Schar, Abteilung“ <mlat. rupta „Abteilung, Schar“, eigtl. „abgeteilte Schar“; zu lat. rumpere „brechen“]

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Rọt|te [niederdt. rotten = faulen]: Kompost.

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1Rọt|te, die; -, -n [mhd. rot(t)e < afrz. rote < mlat. rupta, rut(t)a = Abteilung; (Räuber)schar, zu lat. ruptum, 2. Part. von: rumpere = ab-, zersprengen, also eigtl. = abgesprengte, zersprengte Schar]:
1. (abwertend) meist ungeordnete, nur eine lose Gemeinschaft bildende Gruppe von Menschen:
eine lärmende R.;
eine R. Plünderer/von Plünderern;
R. Korah (Korah).
2. (Militär)
a) zwei gemeinsam operierende Flugzeuge od. Schiffe;
b) (früher) Reihe von hintereinanderstehenden Soldaten.
3. (Jägerspr.) größere Gruppe (von Wildschweinen od. Wölfen):
eine R. Sauen.
4.
a) (Eisenbahn früher) Gruppe von Arbeitern, die für Gleisbauarbeiten eingesetzt werden;
b) (Forstwirtsch.) Gruppe von Holzfällern.
2Rọt|te, die; -, -n [zu 2rotten]:
1. (Landwirtsch. nordd.) Röste (2).
2. (Fachspr.) das Verrotten, Verrottenlassen (von organischen Stoffen).

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I
Rotte
 
[mittelhochdeutsch rot(t)e, über altfranzösisch rote von mittellateinisch rupta, rut(t)a »Abteilung«, »(Räuber)schar«],
 
 1) allgemein: meist ungeordnete, nur eine lose Gemeinschaft bildende Gruppe von Menschen.
 
 2) Jägersprache: mehrere zusammenlebende Sauen.
 
 3) Militärwesen: die innerhalb einer mehrgliedrigen Abteilung in einer Reihe hintereinander stehenden Soldaten (3 Mann oder mehr); bei der Luftwaffe beziehungsweise der Marine Bezeichnung für zwei gemeinsam operierende Flugzeuge oder Schiffe.
 
 4) Siedlungswesen: v. a. in Österreich Bezeichnung für mehrere Häuser in lockerer Siedlungslage.
 
II
Rotte
 
[zu mittelniederdeutsch rotten »faulen«], Abfallbeseitigung: der Abbau organischer Materialien durch Bakterien und/oder Pilze (Kompostierung).
 

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1Rọt|te, die; -, -n [mhd. rot(t)e < afrz. rote < mlat. rupta, rut(t)a = Abteilung; (Räuber)schar, zu lat. ruptum, 2. Part. von: rumpere = ab-, zersprengen, also eigtl. = abgesprengte, zersprengte Schar]: 1. (abwertend) meist ungeordnete, nur eine lose Gemeinschaft bildende Gruppe von Menschen: eine lärmende R.; eine R. Plünderer/von Plünderern; Die öffentlichen Äußerungen dieser wilden R. von Mördern und Irrsinnigen ... waren immer noch Kunstwerke (Friedell, Aufklärung 216); *R. Korah (↑Korah).2. (Milit.) a) zwei gemeinsam operierende Flugzeuge od. Schiffe; b) (früher) Reihe von hintereinander stehenden Soldaten: Vorn, in der zweiten R., stand der Brüning (Kempowski, Tadellöser 408). 3. (Jägerspr.) größere Gruppe (von Wildschweinen od. Wölfen): eine R. Sauen. 4. a) (Eisenb. früher) Gruppe von Arbeitern, die für Gleisbauarbeiten eingesetzt werden; b) (Forstw.) Gruppe von Holzfällern.
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2Rọt|te, die; -, -n [zu 2rotten]: 1. (Landw. nordd.) Röste (2). 2. (Fachspr.) das Verrotten, Verrottenlassen (von organischen Stoffen): ... Müllkompostwerke ..., die den Müll nach einer mehr oder weniger starken R. einer neuerlichen Verwendung zuführen sollen (MM 22. 12. 73, 38).
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3Rọt|te, Rotta, die; -, Rọtten [mlat. rot(t)a, aus dem Kelt.]: mittelalterliche dreieckige Zither.

Universal-Lexikon. 2012.