Rossellino,
1) Antonio, italienischer Bildhauer, * Settignano (heute zu Florenz) 1427, ✝ Florenz 1479, Bruder und Schüler von 2); trat mit Porträtbüsten hervor und schuf mit dem Grabmal (1461-66) des »Kardinals von Portugal« (Jacob von Lusitanien, Kardinalerzbischof von Lissabon) in der Kirche San Miniato al Monte in Florenz eines der bedeutendsten Grabmäler der Frührenaissance.
Weitere Werke: Heiliger Sebastian (um 1460; Empoli, Museum der Collegiata); Lazzarikapelle (1464 ff.; Pistoia, Dom); Piccolominikapelle (1470 ff.; Neapel, Sant'Anna dei Lombardi).
Büsten: Giovanni Chellini (1456; London, Victoria and Albert Museum); Matteo Palmieri (1468; Florenz, Bargello).
2) Bernardo, italienischer Baumeister und Bildhauer, * Settignano (heute zu Florenz) 1409, ✝ Florenz 23. 9. 1464, Bruder von 1); führte in Arezzo und Florenz v. a. bauplastische Arbeiten aus, ehe er nach Rom ging, wo er von L. B. Alberti beeinflusst wurde und 1451-55 als Baumeister Papst Nikolaus' V. für die Peterskirche tätig war (vielleicht nach seinen eigenen Plänen). Erneut in Florenz, vollendete er nach Albertis Plänen den Palazzo Rucellai (1446-51) und war dort 1461-64 Leiter der Dombauhütte. 1460-63 schuf er für Papst Pius II. nach Plänen Albertis und eigenen Entwürfen (Dom; Palazzo Piccolomini) den Domplatz (Piazza Pio II.) in Pienza, die erste ausgeführte Stadtplanung der Renaissance. Als Bildhauer fand er im Grabmal für L. Bruni die klassische Form für das florentinische Wandnischengrab (1444-50; Florenz, Santa Croce).
L. Finelli: L'umanesimo giovane. B. R. a Roma e a Pienza (Rom 1984);
Universal-Lexikon. 2012.