Lombạrdi,
1) Franco, italienischer Philosoph, * Neapel 28. 6. 1906; ursprünglich Jurist, lehrte nach Philosophiestudien ab 1934 als Dozent in Marburg und Frankfurt am Main, ab 1943 als Professor in Rom. Er verbindet mit der Kritik am dialektischen Idealismus eine Hochschätzung »konkreten« Denkens. Bekannt wurde er durch zahlreiche Studien zur Geschichte der europäischen Philosophie, zum Freiheitsbegriff und zur Existenzphilosophie.
Werke: Kierkegaard (1935); Il mondo degli nomini (1935); La filosofia critica, 2 Bände (1943-46); Il concetto della libertà (1955).
2) Luca, italienischer Komponist, * Rom 24. 12. 1945; studierte an der Wiener Musikhochschule, ab 1968 in Köln (u. a. bei K. Stockhausen), wurde 1973 Meisterschüler P. Dessaus in Berlin (Ost); 1973-93 Lehrtätigkeit an den Konservatorien Pesaro und Mailand. - In seinen Kompositionen geht er u. a. von Akkordstrukturen aus, die nach Prinzipien der Zwölftontechnik organisiert sind. Er schrieb drei Sinfonien (1975, 1981, 1993), »Duo« für zwei Klaviere (1979), Kantate »Majakowskij« (1980), »Winterblumen« für Flöte und Harfe (1982), »Sisyphos I-III« für Sprecher(in) und Ensemble (1984-89; u. a. nach Texten von A. Camus und Heiner Müller), Streichquartett (1993), Violakonzert (1994), »Yedid Nefesh« für Mezzosopran und Gitarre (1994), »Addii« für Violine, Violoncello und Klavier (1996) sowie die Oper »Faust. Un travestimento« (1991); auch zahlreiche Publikationen über neue Musik, u. a. »Instrumentation in der Musik des 20. Jahrhunderts« (1985; mit W. Gieseler und R.-D. Weyer).
Universal-Lexikon. 2012.