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Pontevedra
Pontevedra
 
[pɔnte'βeȓra],
 
 1) Provinzhauptstadt in Galicien, an der Nordwestküste Spaniens, an der Mündung des Lérez in die 30 km ins Land eingreifende Ria von Pontevedra, 75 300 Einwohner; Museen; Seebad, Fremdenverkehr; Sardinenfischerei; Holz-, Papierindustrie; Maschinenbau; Seehafen ist Marín (Marinebasis, Handel), 9 km südwestlich an der südlichen Riaküste gelegen; Straßenknotenpunkt an der Autobahn Vigo-La Coruña, Bahnstation.
 
Stadtbild:
 
Altstadthäuser mit großen verglasten Hausfronten; gotische Basilika Santa María la Mayor (16. Jahrhundert) mit reich skulptierter Fassade (1545); gotische Klosterkirche San Francisco (14. Jahrhundert) mit romanischem Portal (13./14. Jahrhundert); Kapelle La Peregrina (1776-78), ein Rundbau mit konvexer Doppelturmfassade; die Ruinen der Kirche Santo Domingo (13. Jahrhundert) gehören mit römischen, westgotischen und mittelalterlichen Steinmetzarbeiten zum archäologischen Lapidarium des Provinzmuseums (u. a. prähistorische Funde, keltiberischer Goldschatz, Gemälde und Skulpturen v. a. spanischer Künstler).
 
Geschichte:
 
Pontevedra war im Mittelalter als befestigter Hafenplatz Pọntis Vẹteris (»Alte Brücke«) bekannt. Wegen der im 18. Jahrhundert beginnenden Verlandung übernahm Vigo die Hafenfunktionen; dafür erhob Isabella II. Pontevedra 1835 zum Provinzhauptort.
 
 2) Provinz in Südwest-Galicien, Spanien, 4 477km2, 906 300 Einwohner; erstreckt sich von der durch Rias stark gegliederten Küste (bedeutender Fischfang, innerspanischer Fremdenverkehr) landeinwärts über flachwellige Rumpfflächen bis zu Mittelgebirgsformen (500-1 100 m über dem Meeresspiegel). Mildes ozeanisches Klima (bis 2 000 mm Niederschläge). Wichtigste Hafen- und Industriestadt ist Vigo. Abbau von Wolfram- und Zinnerzen um Silleda. In der Landwirtschaft dominieren Viehhaltung und Anbau von Mais, Roggen, Kartoffeln.
 

Universal-Lexikon. 2012.