Pamplọna,
1) Stadt in der Ostkordillere Kolumbiens, Departamento Norte de Santander, 2 340 m über dem Meeresspiegel, 40 000 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Marktort eines Agrargebietes.
1644 und 1875 durch Erdbeben beschädigt.
2) bask.baskisch Iruñea [-Ȗ-], Hauptstadt der Autonomen Region Navarra in Nordspanien, 449 m über dem Meeresspiegel, im südwestlichen Pyrenäenvorland, auf einer Flussterrasse über dem linken Ufer des Arga, 181 800 Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs, des Regionallandtags; Universität (gegründet 1987), private Universität von Navarra (1952 gegründet, getragen vom Opus Dei); Konservatorium, Kunst-, Gewerbe- und Landwirtschaftsschulen; Museen; Generalarchiv von Navarra; Automobilbau, Eisen-, Nahrungsmittel-, Textil-, Kaliindustrie; berühmt ist die »Fiesta de San Firmin« (6.-14. Juli) mit Stierkämpfen.
In der zum Teil von mittelalterlichen Festungsmauern umgebenen Altstadt liegt die gotische Kathedrale (1397-1530, über Vorgängerbauten errichtet) mit klassizistischer Doppelturmfassade (1783), im rechten Turm eine der größten Glocken Spaniens (16. Jahrhundert; 12 t), innen reich skulptiertes Chorgestühl (1530-40) und Alabastergrabmal für Karl III. und Leonora de Trastámara (1416-20); gotischer Kreuzgang (14. Jahrhundert) mit Sala Preciosa (ehemaliger Sitzungssaal der Cortes von Navarra) und Diözesanmuseum. Wehrkirche San Nicolás (13. Jahrhundert); Kirche San Cernin oder San Saturnino (12./13. Jahrhundert); churriguereske Basilica San Ignacio (1624 über ehemaligem Kastell erbaut); Palacio de Diputación (1847); barockes Rathaus (17. Jahrhundert); neoklassizistisches Generalarchiv (1896); Adelspaläste.
Pamplona, vom römischen Feldherrn Gnaeus Pompeius Magnus 75 v. Chr. als Pompaelo über baskische oder keltische Siedlung gegründet, wurde 465 von den Westgoten erobert, 542 von den Franken besetzt und war 714-750 in arabischem Besitz. Die Basken eroberten Pamplona 750 und stellten sich unter den Schutz Karls des Großen, der aber 778 die Stadtmauern schleifen ließ, woraufhin sie seine Nachhut unter Roland bei Roncesvalles vernichteten. Seit 800 Grafschaftssitz, wurde Pamplona 905 Hauptstadt des Königreichs Navarra und war jahrhundertelang wichtige Pilgerstation des Jakobsweges. Es entstanden drei Stadtkerne, Navarreria (Sitz der Alteingesessenen), San Cernin und San Nicolás (für französische Kaufleute und Handwerker), die sich bis zur Vereinigung 1423 heftig bekriegten. 1512 wurde Pamplona Kastilien eingegliedert. 1808 von den Franzosen erobert, war es im 19. Jahrhundert das Zentrum der Karlisten. Am 19. 7. 1936 schloss sich Pamplona der Erhebung F. Francos an.
Universal-Lexikon. 2012.