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Opiumkrieg
I
Opiumkrieg
 
Nachdem Großbritannien in Indien seine Vormachtstellung ausgebaut hatte, drängte der britische Handel verstärkt auch auf den chinesischen Markt. Die britische Ostindische Kompanie setzte seit langem schon billig erworbene indische Waren in dem einzigen chinesischen Freihafen Kanton ab und tauschte dagegen den im Mutterland begehrten chinesischen Tee ein.
 
Die besten Erlöse aber ließen sich mit dem indischen Opium erzielen. Die chinesische Regierung verbot 1800 die Opiumeinfuhr, denn der Opiumhandel führte zu einer rapiden Verschlechterung der chinesischen Außenhandelsbilanz und zum Abfluss großer Mengen von Edelmetall ins Ausland. Aber das Opiumgeschäft wurde illegal fortgesetzt. 1839 erließ Kaiser Taoguang ein totales Opiumeinfuhrverbot und veranlasste die Beschlagnahmung der britischen Opiumvorräte in Kanton. Diesen Vorfall nahm Großbritannien zum Anlass, 1840 mit der Fernostflotte militärisch einzugreifen. Begründet wurde dieser Schritt mit dem Vorwand, die britischen Kaufleute in China schützen zu müssen. Es kam zu einem fast dreijährigen Krieg, in dessen Verlauf britische Landungstruppen unter dem Schutz ihrer Kriegsschiffe zahlreiche Küstenstützpunkte zwischen Kanton und Schanghai errichteten.
 
Am 29. August 1842 wurde schließlich der Friede von Nanking geschlossen. China wurde gezwungen, Hongkong an Großbritannien abzutreten. Es musste fünf Häfen dem internationalen Handel öffnen, darunter neben Kanton auch Amoy und Schanghai, so wie eine Kriegsentschädigung zahlen. In Zusatzabkommen erzwang Großbritannien besonders günstige Handelsbedingungen sowie konsularische Rechte in den Handelshäfen. China musste ferner sein Land den christlichen Missionen öffnen. Es war der erste der »ungleichen Verträge«, die China künftig mit ausländischen Mächten abzuschließen gezwungen wurde. 1844 folgten Verträge mit den USA und Frankreich, in denen China seine Zollautonomie verlor. In der Folge wurde das Land mit ausländischen Waren überschwemmt, China wurde zu einem halbkolonialen Staat.
 
II
Opiumkrieg,
 
1) britisch-chinesischer Krieg 1840-42, mit dem die Periode der Unterwerfung Chinas unter die v. a. wirtschaftlichen Ansprüche westlicher Mächte begann. Als 1839 die chinesische Regierung versuchte, die Einfuhr von Opium durch die Briten aus Indien zu unterbinden, griffen überlegene britische Flotteneinheiten China an, das am 29. 8. 1842 den Friedensvertrag von Nanking unterzeichnen musste (China, Geschichte).
 
 2) Zweiter Opiumkrieg, der Lorchakrieg.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
China unter den Mandschu (1644 bis 1843): Von der Großmacht zum Spielball der europäischen Mächte
 
 

Universal-Lexikon. 2012.