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New England Renaissance
New England Renaissance
 
['njuː 'ɪȖglənd rə'neɪsəns], Epoche großer kultureller und literarischer Produktivität in den Neuenglandstaaten im Nordosten der USA (etwa 1830-60). Während sich im Süden und im expandierenden Westen eigene kulturelle Traditionen entwickelten, baute Neuengland in dieser Zeit seine führende Position aus. Vor dem Hintergrund des Puritanismus, der diese Region seit der Ankunft der ersten Siedler beherrschte, entwickelte sich mit dem Transzendentalismus eine philosophisch-literarische Bewegung, die Einflüsse der deutschen Romantik und der orientalischen Mystik aufgriff, um die kulturelle Eigenständigkeit der USA zu proklamieren und zu verwirklichen. Das Städtchen Concord (Massachusetts) wurde mit R. W. Emerson und H. D. Thoreau zum Zentrum dieser Bewegung, die in Emersons Essay »Nature« (1836; deutsch »Natur«) ihr Programm verkündete. Die »intellektuelle Unabhängigkeitserklärung« Amerikas, die Emerson in »The American scholar« (Rede, 1837, herausgegeben 1901) aussprach, zeugt von Vitalität und Optimismus dieser Epoche. Das utopische Denken der Zeit fand seinen Ausdruck in zahlreichen Kommunen (Brook Farm). Die Literatur der Epoche streifte die provinziellen Züge ab und erlangte mit Autoren wie Emerson, Thoreau, N. Hawthorne, H. Melville und W. Whitman weltweite Geltung.
 
Literatur:
 
F. O. Matthiessen: Amerikan. Renaissance (a. d. Engl., 1948);
 R. W. Lewis: The American Adam (Neuausg. Chicago, Ill., 1982).

Universal-Lexikon. 2012.