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Rede
Referat; Vortrag; Ansprache; Monolog

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Re|de ['re:də], die; -, -n:
1. aus einem bestimmten Anlass gehaltener Vortrag (meist in der Absicht, nicht nur Fakten darzulegen, sondern auch zu überzeugen, Meinungen zu prägen):
sie hielt eine Rede auf den Verstorbenen, vor dem Parlament, zum Tag des Baumes.
Syn.: Ansprache, Referat.
Zus.: Abschiedsrede, Antrittsrede, Gedenkrede, Grabrede.
2. <ohne Plural> das Sprechen:
die Rede auf etwas, jmdn. bringen, lenken; jmdm. in die Rede fallen; wovon war die Rede?
Syn.: Gespräch, Unterhaltung.

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Re|de 〈f. 19
1. das, was gesprochen wird od. wurde, das, was jmd. sagt od. gesagt hat, Äußerungen, (sinnvoll zusammenhängende) Worte
2. Redeweise, sprachl. Gestaltung (von Gedanken, Empfindungen)
3. Ansprache, Vortrag (Kanzel\Rede, Trauer\Rede)
4. 〈Sprachw.〉 aktualisierte Sprache
5. Gerücht
● jmdm. \Rede und Antwort stehen Antwort, Auskunft geben; auf Fragen hin etwas bekennen, zugeben; \Rede und Gegenrede ● auf etwas od. jmdn. die \Rede bringen von etwas od. jmdm. zu sprechen beginnen, das Gespräch auf etwas od. jmdn. lenken; es geht die \Rede, dass ...; eine \Rede halten; die \Rede kam auf den Vorfall von gestern; sein: das ist doch schon lange meine \Rede 〈umg.〉 das habe ich doch schon immer, schon lange gesagt; davon ist nicht die \Rede das hat keiner gesagt od. gemeint; davon kann keine \Rede sein das ist ausgeschlossen, unmöglich, das kommt nicht in Frage; wovon ist die \Rede? wovon wird (gerade) gesprochen?direkte \Rede 〈Gramm.〉 etwas, das wörtlich von jmdm. gesagt wird; gebundene \Rede Verse; gehobene \Rede feierl. Sprechweise; große, hässliche, prahlerische \Reden führen; indirekte \Rede Gesprochenes, das dem Sinne nach, nicht wörtlich, wiedergegeben wird; keine \Rede! aber nein!, ausgeschlossen!; ungebundene \Rede Prosa; es ist nicht der \Rede wert nur eine Kleinigkeit, nicht erwähnenswert ● jmdm. in die \Rede fallen jmdn. unterbrechen; in \Rede stehend fraglich, noch nicht endgültig entschieden; jmdn. (wegen etwas) zur \Rede stellen jmdn. energisch (über etwas) befragen, zur Rechenschaft ziehen [<ahd. radia, red(i)a „Rechenschaft, Vernunft, Verstand, Rede u. Antwort, Gespräch, Erzählung, Sprache“, got. rabjo „Zahl, Rechnung, Abrechnung, Rechenschaft“; zu germ. *raþ-; zu idg. *ar(ə) „fügen, passen“]

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Re|de , die; -, -n [mhd. rede, ahd. reda, radia = Rede (u. Antwort); Sprache; Vernunft; Rechenschaft; urspr. = das Gefügte; z. T. viell. Lehnbed. aus lat. ratio, Ratio]:
1.
a) [i]mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema od. Arbeitsgebiet:
eine lange, fesselnde, langweilige, trockene, gut aufgebaute, improvisierte, frei gehaltene, zündende R.;
die R. hat Aufsehen erregt;
eine R. [vor dem Parlament] halten;
er hat sich bei seiner R. dauernd verhaspelt;
große -n schwingen (ugs.; prahlerisch reden);
b) geübtes Sprechen, rhetorischer Vortrag:
die Kunst der R.;
etw. in freier R. vortragen.
2.
a) das Reden; zusammenhängende Äußerung; Worte [die zum Gespräch werden]; geäußerte Meinung, Ansicht:
R. und Gegenrede;
plötzlich verstummten alle -n (Gespräche);
[das war schon immer] meine R.! (ugs.; das habe ich schon immer gesagt);
von dieser Angelegenheit ist nicht die R. gewesen (nicht gesprochen worden);
lockere, lose, weise, kluge -n führen;
die R. (das Gespräch) auf etw. bringen;
geschickt nahm sie ihre R. (ihr Thema) wieder auf;
R der langen R./langer R. kurzer Sinn (nach Schiller, Piccolomini I, 2: »Was ist der langen Rede kurzer Sinn?«);
vergiss deine R. nicht! (vergiss nicht, was du sagen wolltest!);
von etw. kann keine R. sein (etw. trifft absolut nicht zu, ist völlig ausgeschlossen);
jmdm. R. [und Antwort] stehen (jmdm. Rechenschaft geben);
nicht der R. wert sein (unwesentlich, unwichtig sein);
jmdn. zur R. stellen (von jmdm. Rechenschaft fordern; urspr. Aussage, Rechtfertigung vor Gericht);
b) <meist Pl.> Gerede; Gerücht:
kümmere dich nicht um die -n der Leute;
es geht die R., [dass …] (man sagt …);
von jmdm. geht die R. … (von jmdm. wird behauptet …)
3. (Sprachwiss.)
a) in bestimmter Weise erfolgende Wiedergabe der Aussagen eines andern:
direkte R. (in Anführungszeichen gegebenes Zitat);
indirekte, abhängige R. (in Gliedsätzen u. im Konjunktiv wiedergegebene, referierte Aussage eines anderen);
erlebte R. (Wiedergabe innerer Vorgänge, wie sie die erlebende Person empfindet, aber nicht in der Ichform, sondern in der 3. Person);
b) sprachliche Form (eines Textes):
gebundene R. (Verse);
ungebundene R. (Prosa);
die geblümte R. (gekünstelte Sprachform, bes. in der mittelalterlichen Dichtung);
c) 2Parole.

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Rede,
 
1) allgemein: Ansprache, mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema oder Arbeitsgebiet. - Zur Kunst der Rede Rhetorik, rhetorische Figuren.
 
 2) Sprachwissenschaft: 1) Wiedergabeform einer Äußerung in Form von direkter Rede, indirekter Rede, auktorialer Rede (Erzählen) und erlebter Rede; 2) Übersetzung von französisch Parole zur Bezeichnung der konkreten Sprachverwendung im Unterschied zum Sprachsystem (Langue); 3) sprachliche Einheit, die nicht mehr Bestandteil einer noch höheren sprachlichen Einheit ist.

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Re|de, die; -, -n [mhd. rede, ahd. reda, radia = Rede (u. Antwort); Sprache; Vernunft; Rechenschaft; urspr. = das Gefügte; z. T. viell. Lehnbed. aus lat. ratio, ↑Ratio]: 1. a) [i]mündliche Darlegung von Gedanken vor einem Publikum über ein bestimmtes Thema od. Arbeitsgebiet: eine lange, fesselnde, langweilige, trockene, gut aufgebaute, improvisierte, frei gehaltene, zündende, leidenschaftliche R.; eine R. an das Volk; die R. hat Eindruck gemacht, Aufsehen erregt; eine R. [vor dem Parlament] halten; eine R. mitstenografieren, im Rundfunk übertragen; leider hat er seine R. ganz abgelesen; er hat sich bei seiner R. dauernd verhaspelt, ist in der R. stecken geblieben; *große -n schwingen (ugs.; prahlerisch reden); ∙ jmdn. zur R. setzen (jmdn. zur Rede stellen): Er verwunderte sich, dass Ihr ihn durch einen Reitersjungen zur R. setzen ließt (Goethe, Götz II); b) geübtes Sprechen, rhetorischer Vortrag: die Kunst der R.; die Gabe der R. haben; etw. in freier R. vortragen. 2. a) das Reden; zusammenhängende Äußerung; Worte [die zum Gespräch werden]; geäußerte Meinung, Ansicht: R. und Gegenrede; laute -n gingen hin und her; plötzlich verstummten alle -n (Gespräche); Verdammt will ich sein, war eine seiner -n (Gaiser, Jagd 55); [das war schon immer] meine R.! (ugs.; das habe ich schon immer gesagt ); von dieser Angelegenheit ist nicht die R. gewesen (nicht gesprochen worden); jmds. stehende R. (ständig wiederholte Äußerung) sein; Dass es bei Frau Andernoth in der Schwebe war, ob sie ihren Mann für tot erklären ließ, darauf kam einmal beiläufig die R. (das Gespräch; Gaiser, Schlußball 182); gottlose, unanständige, lockere, lose, weise, kluge (meist iron.: dumme) -n führen; die R. (das Gespräch) auf etw. bringen; geschickt nahm er seine R. (sein Thema) wieder auf; man erging sich in dunklen -n (Andeutungen); R der langen R. kurzer Sinn (nach Schiller, Piccolomini I, 2); vergiss deine R. nicht! (vergiss nicht, was du sagen wolltest!); *von etw. kann keine R. sein (etw. trifft absolut nicht zu, ist völlig ausgeschlossen): Wenn aber auch jetzt von Freundschaft keine R. sein konnte, so lag es nicht an Heinrich (Reich-Ranicki, Th. Mann 176); jmdm. die R. verschlagen (ugs.; jmdn. stumm machen [vor Staunen od. Entsetzen] ); nicht der R. wert sein (unwesentlich, unwichtig sein); etw. nicht an der R. haben wollen (schweiz.; etw. nicht eingestehen, wahrhaben wollen); jmdm. in die R. fallen (↑Wort 2); jmdm. R. [und Antwort] stehen (jmdm. Rechenschaft geben); jmdn. zur R. stellen (von jmdm. Rechenschaft fordern; urspr. Aussage, Rechtfertigung vor Gericht): Unser Meister merkte nämlich, dass ich oft 'ne Fahne hatte. Er stellte mich zur R. (Bravo 29, 1976, 13); in R. stehen (zur Debatte stehen, zu behandeln, zu erledigen sein): Da eine Ermessensentscheidung in R. steht, greift auch § 46 VwVfG nicht ein (NJW 19, 1984, 1139); b) <meist Pl.> Gerede; Gerücht: kümmere dich nicht um die -n der Leute; die R. wollte nicht verstummen, dass ...; durch solche -n lasse ich mich nicht beirren; *es geht die R., [dass ...] (man sagt ...); von jmdm. geht die R. ... (von jmdm. wird behauptet ...). 3. (Sprachw.) a) in bestimmter Weise erfolgende Wiedergabe der Aussagen eines andern: direkte R. (in Anführungszeichen gegebenes Zitat; Oratio recta); indirekte, abhängige R. (in Gliedsätzen u. im Konjunktiv wiedergegebene, referierte Aussage eines anderen; Oratio obliqua); erlebte R. (Wiedergabe innerer Vorgänge, wie sie die erlebende Person empfindet, aber nicht in der Ichform, sondern in der 3. Person); b) sprachliche Form (eines Textes): gebundene R. (Verse); ungebundene R. (Prosa); die geblümte R. (gekünstelte Sprachform, bes. in der ma. Dichtung); c) 2Parole.

Universal-Lexikon. 2012.