Montabaur
['mɔntabaʊər], Kreisstadt des Westerwaldkreises im rechtsrheinischen Teil von Rheinland-Pfalz, 213 m über dem Meeresspiegel, 13 300 Einwohner; Akademie Deutscher Genossenschaftsbanken; Herstellung von Kunststofffolien, Multimediaunternehmen.
Das Schloss, die ehemalige kurtrierische Burg, im 17. und 18. Jahrhundert zur Sommerresidenz des Trierer Kurfürsten ausgebaut, ist eine unregelmäßige Vierflügelanlage mit runden Ecktürmen; Schlosskapelle von 1694. Die spätgotische Peterskirche (14. Jahrhundert) ist eine vierschiffige Stufenhalle mit Doppelturmfassade; über dem Triumphbogen großes Fresko (16. Jahrhundert). Fachwerkhäuser (17./18. Jahrhundert), Teile der Stadtbefestigung (14./15. Jahrhundert); das Rathaus wurde nach dem Brand von 1534 neu errichtet und 1868/69 durch den heutigen neugotischen Bau ersetzt (1983 und 1995 erweitert).
Eine um 960 bezeugte Burg, im 11. Jahrhundert an die Erzbischöfe von Trier gelangt, Anfang des 13. Jahrhunderts zur Sicherung ihres Besitzes erneuert und verstärkt, wurde in Erinnerung an den im Kreuzzug 1217 umkämpften Berg Tabor im Heiligen Land »Mons Tabor« benannt; 1227 ist erstmals der Name Mụntabur erwähnt. Die am Fuß des Burgbergs entstandene, 959 erstmals urkundlich bezeugte Siedlung hieß bis 1227 Humbach und erhielt 1291 als Montabaur Stadtrechte. Die Stadt fiel 1803 an Hessen-Nassau und kam 1866 an Preußen.
M. u. der Westerwald 930-1930 (1930);
Universal-Lexikon. 2012.