Akademik

Merton
Mẹrton,
 
1) ['məːtn], Robert Cox, amerikanischer Betriebswirtschaftler, * New York 31. 7. 1944; seit 1974 Professor an der Harvard University, Cambridge (Massachusetts), seit 1988 an der Harvard Business School; erhielt 1997 zusammen mit M. S. Scholes den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für eine neue Methode zur Berechnung des Werts von Derivaten (v. a. Aktienoptionen; Optionsgeschäft). Merton lieferte auch Beiträge zur Portfoliotheorie, zur Analyse von Konsum- und Investitionsentscheidung sowie zum Risikomanagement.
 
Werke: Theory of rational option pricing (1973); Continuous-time finance (1990); Management of risk capital in financial firms (1993); Cases in financial engineering (1995); The global financial system (1995).
 
 2) [məːtn], Robert King, amerikanischer Soziologe, * Philadelphia (Pa.) 5. 7. 1910; seit 1947 Professor an der Columbia University, hatte 1963-74 den Giddings-Lehrstuhl inne; Schüler T. Parsons, einer der Hauptvertreter der strukturell-funktionalen Theorie in der amerikanischen Soziologie, befasste sich im Bereich der empirischen Forschung v. a. mit den Bereichen Wissenschaft, Bürokratie und Massenkommunikation. Auf dem methodischen Gebiet seiner Wissenschaft machte er wesentliche Aussagen zur Begriffsbildung. Er entwickelte v. a. das Konzept gesellschaftlicher Theorien »mittlerer Reichweite«, d. h. aus Einzelhypothesen gebildete, vorläufige und revidierbare Modelle, im Bereich der Wissenssoziologie ein Schema, in dem sich deren Arbeiten einordnen und vergleichen lassen.
 
Werke: Mass persuasion (1946, mit M. Fiske und A. Curtis); Social theory and social structure (1949); On the shoulders of giants (1965; deutsch Auf den Schultern von Riesen); The sociology of science (1973; deutsch Entwicklung und Wandel von Forschungsinteressen);
 
Herausgeber: Continuities in structural inquiry (1981, mit P. Blau).
 
 3) Wilhelm, Unternehmer und Sozialpolitiker, * Frankfurt am Main 14. 5. 1848, ✝ Berlin 15. 12. 1916; gründete 1881 die Metallgesellschaft AG und war Gründer des Instituts für Gemeinwohl und Mitbegründer der Handelshochschule und späteren Universität Frankfurt am Main. Einen beträchtlichen Teil seines Vermögens stellte er für soziale Zwecke zur Verfügung.

Universal-Lexikon. 2012.