Akademik

Merian
I
Merian,
 
monatlich erscheinende Kultur- und Reisezeitschrift, gegründet 1948 im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg; mit Themenheften über einzelne Städte, Landschaften oder Länder; Auflage pro Ausgabe (2000) 134 000.
 
II
Merian,
 
1) Maria Sibylla, Malerin, Kupferstecherin und Naturforscherin, * Frankfurt am Main 2. 4. 1647, ✝ Amsterdam 13. 1. 1717, Tochter von 2) und Schwester von 3); Schülerin von Abraham Mignon (* 1640, ✝ 1679); sie malte und stach realistische Insekten- und Blumenbilder von wissenschaftlich-künstlerischem Wert. Sie war tätig in Nürnberg (1668-82), dann in Frankfurt am Main und ab 1685 in den Niederlanden. 1699-1701 hielt sie sich in Surinam auf, wo sie Studien für ihr Hauptwerk »Metamorphosis insectorum Surinamensium« (1705) betrieb.
 
 
Weitere Werke: Der Raupen wunderbare Verwandelung und sonderbare Blumen-Nahrung. .., 2 Teile (1679-83); Neues Blumenbuch (1680).
 
Literatur:
 
M. Pfister-Burkhalter: M. S. M. Leben u. Werk 1647-1717 (Basel 1980);
 E. Rücker: M. S. M. (1980);
 W. Hoerner: Der Schmetterling. Metamorphose u. Urbild. Eine naturkundl. Studie mit einer Lebensbeschreibung u. Bildern aus dem Werk der M. S. M. (1991);
 C. Kerner: Seidenraupe, Dschungelblüte. Die Lebensgeschichte der M. S. M. (61995);
 N. Z. Davis: Drei Frauenleben. Glikl, Marie de l'Incarnation, M. S. M. (a. d. Amerikan., 1996);
 H. Kaiser: M. S. M. (1997).
 
 2) Matthäus, der Ältere, Kupferstecher und Verleger, * Basel 22. 9. 1593, ✝ Langenschwalbach (heute Bad Schwalbach) 19. 6. 1650, Vater von 1) und 3); reiste 1610-19 in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden, wirkte 1619-24 in Basel, danach in Frankfurt am Main, wo er 1624 den Verlag des Kupferstechers und Radierers Johann Theodor de Bry (* 1561, ✝ 1623), seines Schwiegervaters, übernahm. Unter seiner Leitung entstanden die Illustrationen zur »Biblia sacra« (1625-27). Er schuf ferner Illustrationen zu dem zeitgeschichtlichen Monumentalwerk »Theatrum Europaeum« (1635 ff.). Von überragender kulturgeschichtlicher Bedeutung sind seine exakten Städtebilder zu Martin Zeillers (* 1589, ✝ 1661) »Topographia« (1642 ff.). Er schuf auch Stadtpläne, u. a. von Basel (1615), Köln (1620) und Frankfurt am Main (1628).
 
 
Literatur:
 
Die Handzeichnungen von M. M. d. Ä., hg. v. L. H. Wüthrich (1963);
 L. H. Wüthrich: Das druckgraph. Werk von M. M. d. Ä., 4 Bde. (1966-96);
 
Catalog zu Ausstellungen. .., bearb. v. U. Schneider, Ausst.-Kat. Museum für Kunsthandwerk, Frankfurt am Main, u. a. (1993).
 
 3) Matthäus, der Jüngere, Maler und Radierer, * Basel 25. 3. 1621, ✝ Frankfurt am Main 15. 2. 1687, Sohn von 2) und Bruder von 1); Schüler von J. von Sandrart, 1639 Gehilfe von A. van Dyck in London, 1641 bei S. Vouet und P. de Champaigne. Er übernahm 1650 den väterlichen Verlag und setzte das »Theatrum Europaeum« fort; schuf zahlreiche Porträts, auch religiöse Bilder.
 

Universal-Lexikon. 2012.