Marinẹtti,
Emilio Filippo Tommaso, italienischer Schriftsteller, * Alexandria 22. 12. 1876, ✝ Bellagio 2. 12. 1944; wuchs in Frankreich auf, studierte in Paris, Pavia und Genua, lebte dann in Mailand, wo er die literarische Zeitschrift »Poesia« (1905-09) gründete, in der er sich für die Dichter der Décadence und die Crepuscolari einsetzte. Am 20. 2. 1909 veröffentlichte er im »Figaro« sein erstes futuristisches Manifest (»Manifeste du futurisme«), mit dem er zum Begründer des Futurismus wurde. Marinetti, der in italienischer und französischer Sprache schrieb, forderte den Bruch mit allen Stil- und Denkformen der Vergangenheit, zumal mit dem literarischen Ästhetizismus. Er suchte, aggressiv gegen alle traditionellen Sprachbindungen, eine neue Syntax und ein der Entwicklung von Technik und Zivilisation angemessenes Vokabular zu schaffen. Während der Zeit des Faschismus wurde er von B. Mussolini gefördert und hatte wichtige öffentliche Ämter inne.
Weitere Werke: Lyrik: La conquête des étoiles (1902); Destruction (1904); Poemi simultanei futuristi (1933).
Roman: Mafarka le futuriste (1910).
Schriften: Manifesti del futurismo, 4 Bände (1909-15); Le futurisme (1911); Futurismo e fascismo (1924); Il fascino dell'Egitto (1933).
Drama: Tamburo di fuoco (1922).
Futuristische Dichtungen, herausgegeben von J. Bleicher (1985).
A. Saccone: M. e il futurismo (Neapel 1984);
Universal-Lexikon. 2012.