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Lucas van Leyden
Lucas van Leyden
 
['lyːkas fɑn 'lɛi̯də], niederländischer Maler und Grafiker, * Leiden 1494, ✝ ebenda 1533; ab 1508 Schüler von C. Engebrechtsz. Schon die frühesten datierten Stiche (1508) zeigen reiche Beobachtung, hohe Eigenart der Charakteristik und Erzählweise sowie Feinheit der technischen Durchführung. 1521 begegnete er A. Dürer in Antwerpen, dessen Einfluss jedoch schon früher erkennbar ist. 1527 (nach C. van Mander), vielleicht auch schon 1522 bereiste er die südlichen Niederlande und traf J. Gossaert, dessen Aktbehandlung für ihn richtungweisend wurde und der ihn zu einem gemäßigten Romanismus führte. Lucas hinterließ ein bedeutendes grafisches Werk, das Kupferstiche (»David und Saul«, um 1508/09; »Ecce Homo«, 1510), Radierungen und Holzschnitte umfasst. Der erzählerische Realismus seiner Bilder (biblische, mythologische, historische Themen) machte ihn zu einem Wegbereiter profaner Bildgattungen wie Genre und Landschaft und zu einem Meister des Porträts.
 
Werke: Die Schachpartie (um 1508; Berlin, Gemäldegalerie); Selbstbildnis (um 1511; Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum); Die Anbetung des goldenen Kalbes (um 1525; Amsterdam, Rijksmuseum); Das jüngste Gericht (Triptychon, 1526-27; Leiden, Stedelijk Museum); Moses schlägt Wasser aus dem Felsen (1527; Boston, Museum of Fine Arts); Heilung des Blinden von Jericho (1531; Sankt Petersburg, Eremitage).
 
Literatur:
 
M. J. Friedländer: L. van L. (1963);
 
Das gesamte graph. Werk, bearb. v. J. Lavalleye (1966).

Universal-Lexikon. 2012.