Akademik

Lérida
Lérida
 
['leriȓa], katalanisch Lleida ['ʎɛ̯iȓə],
 
 1) Hauptstadt der Provinz Lérida, Spanien, im östlichen Ebrobecken, am rechten Ufer des Segre, inmitten eines Bewässerungsfeldbaugebietes, 222 m über dem Meeresspiegel, 113 700 Einwohner; katholischer Bischofssitz (seit 1149); Handels- und Landwirtschaftszentrum; Textil- und Nahrungsmittelindustrie; Verkehrsknotenpunkt, Flugplatz.
 
Stadtbild:
 
Auf dem Burghügel liegt die romanisch-gotische, 1203-78 über einer ehemaligen Moschee erbaute La Seu Vella (Alte Kathedrale, 1949 restauriert) mit achteckigem Glockenturm von 1416; in der Altstadt (zum Teil maurischer Grundriss) klassizistische Neue Kathedrale (18. Jahrhundert), daneben das Hospital de Santa Maria (15./16. Jahrhundert) mit dem Archäologieen Museum. Nördlich liegen die Kirchen Sant Llorenç (13. Jahrhundert, über ehemalige Moschee erbaut) und Sant Martí (13. Jahrhundert). Im Museu Jaume Morera v. a. moderne katalanische Malerei. Auf einem Hügel im Westen das Castell de Gardeny, ehemalige Burg der Tempelritter, heute Armeemuseum und Parador.
 
Geschichte:
 
Das altiberische Iltịrda, Hauptstadt des Stammes der Ilergeten, wurde von den Römern Ilẹrda genannt und befestigt; als Larida nahm es einen Aufschwung unter den Arabern (711-1149) und war Taifahauptstadt. Im 12. und 13. Jahrhundert zeitweilig Residenz der Könige von Aragonien; 1300-1717 hatte es eine bedeutende Universität. Lérida widerstand mehreren Belagerungen (u. a. 1464; 1642) und wurde 1810 von den Franzosen und 1936 im Spanischen Bürgerkrieg schwer beschädigt, danach im modernen Stil wieder aufgebaut.
 
 2) Provinz in Katalonien, Spanien, 12 028 km2, 357 900 Einwohner; erstreckt sich dreiecksförmig von den mittleren Pyrenäen (Andorra) nach Südwesten über den östlichsten Teil des Ebrobeckens. Im Norden, bei alpin-subalpinem Klima, Wald- und Weidewirtschaft; im Zentrum und Osten, bei kontinental-mediterranem Klima, Anbau von Getreide, Wein, Frühkartoffeln und Ölbäumen; die bewässerte Flussniederung im Süden (Llano de Urgel), mit kontinentalem Klima, gehört zu den wichtigsten Obst- und Gemüsebaugebieten Spaniens. Die Pyrenäenflüsse im Einzugsbereich des Segre sind mehrfach aufgestaut (Kraftwerke für den Ballungsraum Barcelona).
 

Universal-Lexikon. 2012.