Hedwig,
Herrscherinnen:
Bayern-Landshut:
1) Hedwig, Fürstin (seit 1475), * Krakau 21. 9. 1457, ✝ Burghausen 18. 2. 1502, Tochter Kasimirs IV. von Polen und Elisabeths von Habsburg. Ihre Eheschließung mit Georg von Bayern-Landshut im November 1475 war Anlass zu einem der glanzvollsten Feste des Spätmittelalters, der bis in die Gegenwart als Volksfest fortlebenden Landshuter Fürstenhochzeit.
2) Hedwig, polnisch Jadwiga, Königin (seit 1382), * um 1374, ✝ Krakau 17. 7. 1399, Tochter König Ludwigs I. von Ungarn (seit 1370 auch König von Polen); wurde nach dem Tod ihres Vaters 1382 zur Königin ausgerufen und 1384 in Krakau gekrönt. Durch ihre Heirat mit Großfürst Jagiello von Litauen (1386) wurde die polnisch-litauische Union von Krewo (1385) verwirklicht. Hedwig bemühte sich um die Christianisierung Litauens und die Wiederbegründung der Universität Krakau. — 1997 heilig gesprochen (Tag: 17. 7.).
3) Hedwig die Heilige, Herzogin, * Andechs 1174, ✝ Zisterzienserinnenkloster Trebnitz (bei Breslau) 15. 10. 1243, Tochter des Grafen Berthold IV. von Andechs, Gemahlin Herzog Heinrichs I. von Schlesien (✝ 1238), Tante der heiligen Elisabeth. Sie war Stifterin vieler Kirchen und Klöster und hat damit wesentlichen Anteil an der Kultivierung Schlesiens; seit dem 14. Jahrhundert wurde sie in der schlesischen Kunst oft dargestellt. 1267 heilig gesprochen, wird sie als Patronin Schlesiens verehrt (Tag: 16. 10.).
4) Hedwig, Hadwig, Hadewig, Herzogin, * um 940, ✝ 28. 8. 994; Tochter Herzog Heinrichs I. von Bayern, heiratete 955 (?) Herzog Burchard II. von Schwaben. Nach dessen Tod (973) führte sie den Titel »dux« und versuchte erfolglos, das Herzogtum ihrem Hause zu erhalten. Hedwig ist eine der Hauptpersonen in V. von Scheffels Roman »Ekkehard«.
Hedwig,
Johannes, Arzt und Botaniker, * Kronstadt (Siebenbürgen) 8. 12. 1730, ✝ Leipzig 7. 2. 1799; praktizierender Arzt in Chemnitz und ab 1781 in Leipzig, 1786 Professor der Medizin, 1789 Professor für Botanik und Leiter des Botanischen Gartens der Universität Leipzig, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Hedwig beschäftigte sich neben seiner Tätigkeit als Arzt mit niederen Pflanzen, v. a. mit Moosen. Er gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Mooskunde. Sein wichtigstes Werk, »Species muscorum frondosorum«, erschien 1801 postum.
Universal-Lexikon. 2012.