Bụrchard,
Bischöfe und Herrscher:
1) Bụrchard II., auch Bụcco, * um 1028, ✝ Kloster Ilsenburg (im Harz) 7. 4. 1088; Neffe des Erzbischofs Anno II. von Köln, auf dessen Empfehlung er 1059 zum Bischof erhoben wurde. Burchard wurde 1062 von der Augsburger Synode zur Beendigung des römischen Schismas nach Rom entsandt, wo er sich für den Reformpapst Alexander II. entschied. Er war 1073 einer der maßgeblichen Führer im Aufstand gegen Kaiser Heinrich IV. und krönte 1081 den Gegenkönig Hermann von Luxemburg. In einem Aufstand der Goslarer Bürger wurde er tödlich verwundet.
2) Bụrchard III., genannt Lạppe, ✝ (ermordet) September 1325; suchte als Erzbischof, v. a. nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier, mit allen Mitteln die magdeburgische Landesmacht zu vergrößern, wobei er in Gegensatz zur Hausmachtpolitik von Kaiser Ludwig IV., dem Bayern, geriet. Seine rigorose Gerichts-, Münz-, Steuer- und Wirtschaftspolitik gegen die Städte seines Landes (v. a. Magdeburg und Halle) führte zu seiner Ermordung.
3) Bụrchard I., Herzog (seit 917), ✝ (ermordet) vor Novara 28. oder 29. 4. 926; wurde 911 nach der Hinrichtung seines Vaters, des Markgrafen Burchard von Rätien, verbannt, suchte nach seiner Rückkehr (914) das Herzogtum Schwaben zu erringen. Er konnte sich zunächst im Kampf gegen König Konrad I. (917) durchsetzen, musste sich aber 919 König Heinrich I. unterwerfen, der ihn als Herzog von Schwaben mit weitreichenden Rechten bestätigte.
Universal-Lexikon. 2012.