Castlereagh
Castlereagh
['kɑːslreɪ], Robert Stewart ['stjʊət], Viscount, 2. Marquess of Londonderry [-'lʌndəndərɪ] (seit 1821), britischer Staatsmann, * Mount Stewart (Irland) 18. 6. 1769, ✝ (Selbstmord) North Cray Place (bei London) 12. 8. 1822; trat 1790 in das irische Parlament ein und wirkte als Anhänger W. Pitts des Jüngeren zunächst für die irischen Angelegenheiten, dann als Präsident des Kontrollamts für Indien. 1805-06 und 1807-09 war er Kriegsminister, trat aber infolge eines Duells mit G. Canning zurück. Als Außenminister (1812-22) bestimmte er die britische Politik im Kampf gegen Napoleon I. und auf dem Wiener Kongress; die europäische Neuordnung von 1815 unter dem Prinzip des Gleichgewichts entstand wesentlich durch seinen Einfluss.
Ausgaben: Memoirs and correspondence, herausgegeben von C. W. Vane, 12 Bände (1848-53).
Denkschriften, Depeschen, Schriftenwechsel und sonstige. .. Mittheilungen, bearbeitet von S. Frankenberg, 5 Bände (1853/54).
C. K. Webster: The foreign policy of C., 1812-15 (Neuausg. London 1950);
C. K. Webster: The foreign policy of C., 1815-22 (Neuausg. ebd. 1958);
C. J. Bartlett: C. (ebd. 1966);
W. Hinde: C. (ebd. 1981);
H. A. Kissinger: Das Gleichgewicht der Großmächte. Metternich, C. u. die Neuordnung Europas 1812-1822 (a. d. Amerikan., Neuausg. 1991).
Universal-Lexikon. 2012.