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Askanier
Askani|er,
 
deutsches Grafen- und Fürstengeschlecht, benannt nach der Grafschaft Aschersleben (= Ascharien, danach mythologisierend Askanien [Ascanius, Sohn des Äneas]); Grablege war bis 1170/1212 das 1043 gestiftete Kollegiatstift Ballenstedt. Ältester bekannter Angehöriger ist im 11. Jahrhundert Esiko von Ballenstedt, Erbe des Markgrafen Hodo von der Ostmark. Sein Sohn Adalbert, ein Gegner Heinrichs IV., heiratete Adelheid von Orlamünde. Von Adalberts Söhnen folgte Otto der Reiche als Graf im Schwabengau, während Siegfried als Nachfolger seines Stiefvaters Pfalzgraf bei Rhein wurde. Ottos Erhebung zum Herzog von Sachsen 1112 blieb Episode. Auch sein Sohn Albrecht der Bär konnte sich als Herzog gegen die Welfen nicht behaupten und verzichtete 1142; er wurde zum Gründer der Mark Brandenburg (1134). Bei der Teilung seiner Herrschaft unter seine Söhne (1170) erhielt Otto Brandenburg, Hermann Orlamünde, Albrecht Ballenstedt, Dietrich Werben und Bernhard Aschersleben. Bernhard (III.) wurde 1180 Herzog von Sachsen, sein Sohn Heinrich I. gründete die Linie Anhalt, die, geschwächt durch mehrere Teilungen (zuletzt im 17. Jahrhundert), bis 1918 herrschte. Die anderen Linien starben frühzeitig aus (Brandenburg 1319, [Sachsen-]Wittenberg 1422, [Sachsen-]Lauenburg 1689).
 
Literatur:
 
B. Schwineköper u. W. Hoppe in: Neue Deutsche Biographie, Band 1 (1953);
 H. K. Schulze: Adelsherrschaft u. Landesherrschaft (1963);
 Eberhard Schmidt: Die Mark Brandenburg unter den A. (1134-1320) (1973);
 G. Heinrich: A., in: Lex. d. MAskanier, Bd. 1 (1980);
 P. Marcus: Herzog Bernhard von Anhalt (um 1140-1212) u. die frühen A. in Sachsen u. im Reich (1993).

Universal-Lexikon. 2012.