Brạnting,
Hjalmar, schwedischer Politiker, * Stockholm 23. 11. 1860, ✝ ebenda 24. 2. 1925; Journalist; beteiligte sich 1889 maßgeblich an der Gründung der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« (SAP). 1896 wurde er Mitglied des Reichstags und bemühte sich dort um die Verbesserung der Arbeitsgesetzgebung. Nach dem Austritt Norwegens aus der Union mit Schweden (1905) trug er maßgeblich dazu bei, das norwegisch-schwedische Verhältnis zu entspannen. 1907 gewann Branting die unbestrittene Führung seiner Partei und setzte in ihr einen reformistischen Kurs durch. Im Ersten Weltkrieg trat er für die strikte Wahrung der schwedischen Neutralität ein. 1917-18 war er Finanzminister; 1920 führte er die erste sozialdemokratische Regierung. Für seine Bemühungen um die friedliche Lösung des Konflikts mit Finnland wegen der Ålandinseln erhielt Branting mit C. Lange 1921 den Friedensnobelpreis. 1921-23 und 1924-25 war er erneut Ministerpräsident, 1921-23 zugleich Außenminister, 1923-24 schwedischer Vertreter beim Völkerbund.
Universal-Lexikon. 2012.