Altọ̈tting,
1) Kreisstadt in Oberbayern, 403 m über dem Meeresspiegel, südlich des Inns, 12 100 Einwohner; bedeutendster Wallfahrtsort Süddeutschlands.
Die Wallfahrtskapelle Sankta Maria, so genannte. Heilige Kapelle, besteht aus Innerer (Anfang bis Mitte 8. Jahrhundert) und Äußerer Kapelle (1494). Der karolingische Bau (Innere Kapelle), einer der ältesten Zentralbauten in Deutschland, birgt die »Schwarze Madonna« (Anfang 14. Jahrhundert), ein als wundertätig verehrtes Marienbild, und Urnen mit den Herzen der Wittelsbacher. In der ehemaligen Sakristei der spätgotischen Stiftskirche (1499-1511) befindet sich die Schatzkammer (um 1510; u. a. »Goldenes Rössl«), am Kreuzgang die Tillykapelle (um 1425). Bemerkenswert sind auch die ehemalige Franziskanerklosterkirche Sankt Anna (17./18. Jahrhundert) und die ehemalige Jesuitenkirche Sankta Magdalena (1697) mit reicher Stuckdekoration.
Altötting ging aus einer herzoglichen Pfalz hervor.
R. Bauer: Bayer. Wallfahrt A. (21980).
2) Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern, 569 km2, 107 900 Einwohner; Kreisstadt ist Altötting, das als Wallfahrtsort starken Fremdenverkehr anzieht. Der Kreis liegt östlich von München beiderseits von Inn und Alz und grenzt an der Salzach an Österreich. Auf Schotterebenen mit guten Ackerböden im Süden ist intensive Landwirtschaft möglich, nördlich des breiten Inntals erstrecken sich auf wasserarmen Kiesböden des Tertiärhügellands große Forsten. Grundlage der starken Industrialisierung des Kreises (chemische Industrie und Erdölraffinerie im größten Ort Burghausen) sind Staustufen mit Kraftwerken an Inn und Alz.
Universal-Lexikon. 2012.