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ägyptische Expedition
ägỵptische Expedition,
 
der französische Feldzug in Ägypten 1798-1801 unter Führung von Napoleon Bonaparte, ausgelöst durch den Hilferuf des französischen Konsuls in Kairo gegen die Gewaltmaßnahmen der ägyptischen Beis. Ziel war, das dem direkten französischen Angriff entzogene Großbritannien zu treffen. Zunächst wurde Malta dem Malteserorden entrissen (12./13. 6. 1798), dann Alexandria erstürmt (2. 7.). In der »Schlacht bei den Pyramiden« (21. 7.) wurde das Mameluckenheer besiegt, dann Kairo besetzt. Aber die Vernichtung der französischen Flotte durch Admiral H. Nelson bei Abukir (1. 8.) schnitt die französische Armee von der Heimat ab. Die Türkei erklärte den Krieg (1. 9.). Nach dem Fehlschlagen des Feldzugs Napoleons in Syrien (1799) und seiner Rückkehr nach Frankreich (9. 10.: Landung in Fréjus) erfochten die Franzosen noch mehrere Siege (u. a. bei Heliopolis 20. 3. 1800) unter General J.-B. Kléber, dessen Ermordung (14. 6. 1800) das Schicksal der ägyptischen Expedition besiegelte. Die Franzosen erlagen 1801 einer britischen Landungsarmee. Für die Archäologie war die ägyptische Expedition von großer Bedeutung (u. a. Entdeckung des Steins von Rosette).
 
Literatur:
 
C. Herold: Bonaparte en Égypte (a. d. Engl., Paris 1964);
 V. Denon: Mit Napoleon in Ägypten 1798/99, hg. v. H. Arndt (a. d. Frz., 1978);
 M. Barthorp: Napoleon's Egyptian campaigns, 1798-1801 (London 1978).

Universal-Lexikon. 2012.