Ụm|b|ri|en; -s:
Region in Mittelitalien.
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Ụmbri|en,
italienisch Ụmbria, Region in Mittelitalien, 8 456 km2, 832 700 Einwohner, umfasst die Provinzen Perugia und Terni, Hauptstadt ist Perugia. Zu Umbrien gehören die vom Hauptkamm abzweigenden Höhenzüge des mittleren Apennin und die eingeschalteten Becken mit dem Trasimenischen See, etwa im Einzugsgebiet des oberen und mittleren Tibers und seines Nebenflusses Nera. Umbrien ist v. a. Landwirtschaftsgebiet (Ölbäume, Reben, Weizen, Weideland) mit alten Städten (Perugia, Orvieto, Foligno, Assisi, Todi, Spoleto), Anziehungspunkten für den Fremdenverkehr. Industrie findet sich v. a. in Terni (Eisen-, chemische Industrie), wo schon früh die Wasserkraft genutzt wurde. - Die Erdbeben in Umbrien 1997 verursachten große Schäden v. a. in Assisi, Foligno, Sellano u. a. Städten.
Das von den Umbrern bewohnte antike Umbrien bildete zusammen mit dem im 4./3. Jahrhundert v. Chr. von Kelten besiedelten Küstengebiet des Ager Gallicus unter Augustus die 6. Region (Umbria), die unter Kaiser Diokletian mit Etrurien vereinigt wurde. Im 6./7. Jahrhundert war Umbrien teils langobardisch (Herzogtum Spoleto), teils gehörte es zum Byzantinischen Reich, bis Pippin III., dem Jüngeren, und Karl der Große das Gebiet dem Papst gaben (Pippinsche Schenkung, 754/756). Die Päpste konnten ihre Herrschaft weder gegen die seit dem 11. Jahrhundert zu Kommunen ausgebildeten Hauptorte Umbriens (Perugia, Assisi, Spoleto, Orvieto, Gubbio u. a.) noch gegen die im 14. Jahrhundert aufkommenden Signorien längerfristig durchsetzen. Umbrien blieb politisch zerrissen und verarmt; es wurde Herkunftsland zahlreicher Söldner und Condottieri (Gattamelata u. a.). Erst im 15. Jahrhundert konnten die umbrischen Städte dem Kirchenstaat endgültig eingegliedert werden, zuletzt 1540 Perugia.
H. Desplanques: Campagnes ombriennes (Paris 1969);
K. Zimmermann: U. (1987);
H.-J. Fischer: U. (1989).
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Ụm|bri|en; -s: Region in Mittelitalien.
Universal-Lexikon. 2012.