Syd|ney ['sɪdnɪ ]:
Stadt in Australien.
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Sydney
['sɪdnɪ],
1) Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, älteste und größte Stadt Australiens, an der Südostküste des Kontinents, beiderseits der Port Jackson Bay, als Metropolitan Area mit 12 406 km2 (davon etwa 1 500 km2 städtisch bebaut) und (1998) 3,987 Mio. Einwohner (61 % der Bevölkerung von New South Wales) nach Westen bis in die Blue Mountains reichend, an der Küste etwa 60 km lang; die Stadt (City of Sydney) hat 13 500 Einwohner. Sydney ist Sitz eines anglikanischen und eines katholischen Erzbischofs sowie des Exarchen für Australien und Neuseeland des ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel. Es hat vier Universitäten, eine TU, mehrere Fachhochschulen und wissenschaftliche Institute, Konservatorium, Kunstakademie, National Aboriginal Culture Centre (1997 eröffnet), zahlreiche Bibliotheken und Museen (u. a. Australienmuseum, Meeresmuseum, Museum für Geologie und Bergbau, naturhistorisches Museum, Museum für zeitgenössische Kunst), botanischer und zoologischer Garten. Sydney ist das wichtigste Banken- und das zweitgrößte Industriezentrum Australiens, mit Werften, Maschinen- und Fahrzeugbau, Erdölraffinerien, chemische, Metall-, Textil- und Bekleidungs-, Holz-, Papier-, Nahrungsmittelindustrie. Die Industrie konzentriert sich v. a. im Süden und Westen der Metropolitan Area.. Am Port Jackson befindet sich der Großteil der Hafenanlagen von Sydney, das der bedeutendste Hafen Australiens ist; ein zweiter Großhafen ist im Süden an der Botany Bay entstanden; vom Hafen aus Fährverkehr nach Tasmanien. Eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Süd- und Nordküste der Port Jackson Bay stellen die Harbour Bridge (1932; 503 m Spannweite) und der 1992 eröffnete Harbour-Tunnel (2,3 km) dar; über die Johnston Bay führt die neue Glebe Island Bridge (1996 eröffnet; 345 m Spannweite, 804 m lang); dem innerstädtischen Verkehr dient eine U-Bahn. Sydney ist östlicher Endpunkt der transkontinentalen Bahnlinie von Perth. Der internationale Flughafen Kingsford Smith, der größte Australiens, befindet sich in Mascot (an der Botany Bay). - Im Jahr 2000 fanden in Sydney die Olympischen Sommerspiele statt.
Die Stadt ist außerhalb der City weiträumig angelegt (viele Grünflächen und Sportplätze) und hat sich entlang der Küste stark ausgedehnt. In der Innenstadt sind noch zahlreiche Bauten des 19. Jahrhunderts im viktorianischen Stil erhalten: State Parliament House (1811-17); Hyde Park Barracks (1817; heute Gerichtshof); Rathaus (1889); Kathedrale Saint Mary (1868), Kathedrale Saint Andrew (1888). Mit der Entwicklung der Stadt verband sich eine rege Bautätigkeit: u. a. State Theatre (1929); Gebäude der University of New South Wales (1962) sowie Wohn-, Geschäfts- und Industriebauten der australischen Architekten H. Seidler (u. a. Australia Square Tower, 1967; M. L. C.-Tower, 1978; Grosvenor Place Tower, 1988; Capita Centre, 1989) und John Andrews (* 1933). Das ehemalige Hafenviertel Darling Harbour wurde 1988 zur 200-Jahr-Feier völlig neu gestaltet. In den letzten Jahren entstanden u. a. weitere zahlreiche Hochhäuser für Banken und Wirtschaftsunternehmen. Wahrzeichen von Sydney ist das nach Plänen von J. Utzon erbaute Opernhaus (1957 begonnen, 1973 eröffnet).
Sydney wurde 1788 als britische Sträflingssiedlung gegründet und nach dem damaligen britischen Innen- und Kolonialminister Lord Thomas Townshend Sydney (* 1733, ✝ 1800) Sydney Cove genannt. Mit zunehmender europäischer Besiedlung von New South Wales stieg Sydney im 19. Jahrhundert zur blühenden Stadt auf, deren Bevölkerung im Zuge der Industrialisierung und des Hafenverkehrs stark anstieg (bis 1851 und wieder seit 1901 größte Stadt Australiens). Die Rivalität zwischen Sydney und Melbourne führte zur Errichtung der Hauptstadt Canberra.
B. Hofmeister: Australia and its urban centres (Berlin 1988).
2) Industrie- und Hafenstadt in der Provinz Nova Scotia, Kanada, an der Nordostküste von Cape Breton Island, 27 800 Einwohner; privates University College of Cape Breton (gegründet 1951); Stahlwerke.
Gegründet 1783 von Loyalisten aus dem Staat New York und nach dem britischen Innen- und Kolonialminister Lord Thomas Townshend Sydney (* 1733, ✝ 1800) benannt. Der Kohlenbergbau im Umland von Sydney wurde 1984 eingestellt.
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Syd|ney ['sɪdnɪ]: Stadt in Australien.
Universal-Lexikon. 2012.