Akademik

Harnvergiftung
Urämie (fachsprachlich)

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Hạrn|ver|gif|tung 〈f. 20; Med.〉 durch mangelhafte Harnausscheidung verursachte Erkrankung; Sy Urämie

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Hạrn|ver|gif|tung, die (Med.):
Vergiftung des Organismus mit nicht ausgeschiedenen Schlackenstoffen im Harn.

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Harnvergiftung,
 
Urämie, durch chronische Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen verursachte Schädigung des Organismus. Sie entsteht durch den Ausfall der Ausscheidungs- und endokrinen Funktionen der Nieren. Hierdurch kommt es zur Anhäufung harnpflichtiger Substanzen (Azotämie), aber auch zu Störungen v. a. des Calciumphosphatstoffwechsels mit Hypokalzämie, Hyperphosphatämie und sekundärem Hyperparathyreoidismus, zu Anämie durch Mangel an Erythropoietin und zur Verschiebung des Elektrolythaushalts.
 
Hauptsymptome einer beginnenden Harnvergiftung sind Abnahme der Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Hautjucken, Blutungsneigungen, Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen, Krampfneigung und Empfindungsstörungen mit Ruhelosigkeit und brennendem Gefühl in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom, Burning-Feet-Syndrom).
 
Im fortgeschrittenen Stadium treten durch vermehrte Kapillardurchlässigkeit Überwässerungszustände mit Lungen- und Hirnödem, Zerebralkrämpfe, Hyperkaliämie (Herzrhythmusstörungen), Acidose, urinöser Atemgeruch, gelbbraune Hautverfärbung, Sauerstoffmangelzustände (Hypoxie) mit Kußmaul-Atmung und Bewusstlosigkeit auf (urämisches Koma), wobei es ohne Therapie zu tödlichen Ausgang kommt. Die Behandlung besteht in Hämodialyse, Peritonealdialyse (unterstützt durch diätetische Maßnahmen) und gegebenenfalls Nierentransplantation.
 

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Hạrn|ver|gif|tung, die (Med.): Urämie.

Universal-Lexikon. 2012.