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Hyperparathyreoidismus
Parathormonüberschuss; Nebenschilddrüsenüberfunktion; Parathormonüberproduktion

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Hyperparathyreo|idịsmus
 
[griechisch] der, -, vermehrte Bildung von Parathormon durch Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen). Der primäre Hyperparathyreoidismus wird meist durch Tumorbildung (v. a. Adenome, auch Karzinome), selten durch eine Hyperplasie der Nebenschilddrüsenzellen hervorgerufen. Der sekundäre Hyperparathyreoidismus entsteht v. a. durch Niereninsuffizienz oder Vitamin-D-Mangel; der auf diese Weise verursachte Calciummangel (Hypokalzämie) löst eine reaktive Hyperplasie aus. Unter Einwirkung der vermehrten Ausschüttung von Parathormon beim Hyperparathyreoidismus kommt es zu einer Freisetzung von Calcium aus den Knochen (generalisierte Osteodystrophie, Recklinghausen-Krankheit), einer Erhöhung der Rückresorption durch die Nieren und der Aufnahme von Calcium über den Darm. Im Blutserum finden sich erhöhte Calcium- (Hyperkalzämie) und erniedrigte Phosphatwerte (Hypophosphatämie); Letztere gehen auf eine erhöhte Ausscheidung im Harn zurück (Phosphaturie). Neben den Skelettschäden treten Nierensteine, Schädigungen durch Kalkablagerungen in vielen Organen mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren auf. - Gegensatz: Hypoparathyreoidismus.

Universal-Lexikon. 2012.