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Riviera
Ri|vi|e|ra, die; -, …ren <Pl. selten>:
französisch-italienischer Küstenstreifen.

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Riviera
 
[ri'vi̯eːra, italienisches »Küstenland«] die,  
 1) der schmale, durch Buchten und Vorgebirge gegliederte Küstensaum des Mittelmeers von Cassis (östlich von Marseille) bis La Spezia. Der Französischen Riviera (Côte d'Azur; im engeren Sinn nur die Küste von Cannes ostwärts) mit Antibes, Nizza, Monaco, Menton folgt nach Osten die Italienische Riviera, westlich von Genua als Riviera di Ponente mit Bordighera, San Remo, Imperia, Alassio, Albenga, Savona, östlich von Genua als Riviera di Levante mit Nervi, Rapallo, Santa Margherita Ligure und Portofino. Die Riviera hat eine reich gegliederte Steilküste mit zahlreichen malerischen Buchten. Im Norden durch Gebirge geschützt (Seealpen, Ligurische Alpen, Ligurische Apennin), hat die Riviera ein sonnenreiches, im Winter mildes, regenreiches Klima und üppigen mediterranen und exotischem Pflanzenbewuchs. Die Küste säumen bedeutende Häfen, alte Städte, moderne Kurorte und Seebäder. Der bedeutende Fremdenverkehr (seit Beginn des 19. Jahrhunderts), bis zum Ersten Weltkrieg v. a. im Winter, hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg überwiegend auf den Sommer verlagert und bildet eine wichtige Wirtschaftsgrundlage des dicht besiedelten Gebietes. Wirtschaftlich wichtig sind ferner Blumenzucht, Gemüsebau, Fischerei sowie Industrie im Raum Genua. Der Riviera folgen eine wichtige Straße (zum Teil von den Römern angelegt), eine tunnel- und brückenreiche Autobahn und Eisenbahnlinie. - Nach der französisch-italienischen Riviera werden zuweilen andere landschaftlich schöne Gebiete an Küsten oder (See-)Ufern als Riviera bezeichnet.
 
Literatur:
 
K. Boiselle: Fremdenverkehrsentwicklung u. sozioökonom. Wandel an der R. di Ponente (1990).
 
 2) Talschaft des Tessins südlich von Biasca, Schweiz, als Bezirk des Kantons Tessin 166 km2, 11 200 Einwohner; umfasst sechs Gemeinden, Hauptort ist Biasca.
 
 3) Küstenstreifen am Ionischen Meer in Südalbanien, Hauptort Himarë 4 700 Einwohner; Steilküste mit Terrassenkulturen (Zitrusfrüchte, Oliven, Feigen, Wein), sehr milde Winter.
 
 4) Tụ̈rkische Riviera, Mittelmeerküstenstreifen in der Südtürkei, um den Golf von Antalya zwischen Kemer und Gazipaşa; Haupttouristenorte sind Kemer, Antalya, Side (Selemiye) und Alanya.
 

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Ri|vi|e|ra, die; -, ...ren <Pl. selten>: französisch-italienischer Küstenstrich.

Universal-Lexikon. 2012.