Akademik

Fliehen
Flucht; Entkommen; Abhauen (umgangssprachlich); Durchbrennen

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flie|hen ['fli:ən], floh, geflohen <itr.; ist:
sich in großer Eile, Hast entfernen, um sich vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen:
sie flohen vor dem Unwetter; sie floh entsetzt aus dem Haus; der Gefangene konnte fliehen; der Verdächtige ist ins Ausland geflohen.
Syn.: abhauen (ugs.), sich absetzen (ugs.), ausbrechen, ausreißen (ugs.), das Weite suchen, sich davonmachen (ugs.), die Fliege machen (salopp), die Flucht ergreifen, die Kurve kratzen (salopp), sich dünnmachen (ugs.), durchbrennen (ugs.), entfliehen, entkommen, entlaufen, entweichen, entwischen (ugs.), flüchten, Reißaus nehmen (ugs.), sein Heil in der Flucht suchen, sich aus dem Staub[e] machen (ugs.), stiften gehen (ugs.).

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flie|hen 〈V. 137
I 〈V. intr.; istsich aus Furcht od. Freiheitsdrang rasch od. heimlich entfernen, die Flucht ergreifen, entweichen, ausreißen ● der Gefangene ist geflohen; die Zeit flieht 〈fig.〉 vergeht rasch; er ist ins Ausland geflohen; vor etwas od. jmdm. \fliehen; zu jmdm. \fliehen bei jmdm. Schutz suchen; \fliehende Stirn flache, zurückweichende St.
II 〈V. tr.; hat; geh.〉 sich fernhalten von, meiden ● jmdn. \fliehen; die Gesellschaft (anderer) \fliehen
[<ahd. fliohan, engl. flee; zu idg. *pleu- „rinnen, fließen; schwemmen, gießen“; → fliegen, fließen; verwandt mit Flucht, Floh]

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flie|hen <st. V.> [mhd. vliehen, ahd. fliohan, H. u.]:
1. <ist> sich eilig entfernen, um sich vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen; (vor etw., jmdm.) davonlaufen:
ins Ausland f.;
bei Kriegsende mussten sie f. (die Heimat verlassen);
Ü die Zeit flieht (dichter.; verrinnt schnell; nach lat. tempus fugit).
2. <hat> (geh.) vor jmdm., etw. ausweichen; meiden:
den Lärm der Stadt f.;
Ü der Schlaf flieht ihn seit Tagen (geh.; er kann seit Tagen nicht schlafen).

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flie|hen <st. V.> [mhd. vliehen, ahd. fliohan, H. u.]: 1. sich eilig entfernen, um sich vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen; (vor etw., jmdm.) davonlaufen <ist>: vor dem Feind, vor einem Unwetter f.; sie floh entsetzt aus dem Haus; ins Ausland f.; der Gefangene ist bei Nacht über die Grenze geflohen; Fünf deutsche Divisionen flohen ... nach Osten (Plievier, Stalingrad 86); die polizeiliche Vorhut sah die letzten Besetzer gerade noch über die Dächer f. (Spiegel 13, 1989, 23); bei Kriegsende mussten sie f. (die Heimat verlassen); Wir müssen nur einfach f. ..., zum Beispiel nach Spanien (Th. Mann, Krull 254); Ü die Zeit flieht (dichter.; verrinnt schnell; nach lat. tempus fugit); das Motorengeräusch floh wie Wolkenschatten (Gaiser, Jagd 31). 2. (geh.) vor jmdm., etw. ausweichen; meiden <hat>: die Gesellschaft, den Lärm der Stadt f.; Offenbar fliehen die Bewohner die neuen Quartiere und drängen sich an den Abenden auf den Straßen und Plätzen der älteren Stadtteile zusammen (Fest, Im Gegenlicht 50); Ü der Schlaf flieht mich seit Tagen (geh.; ich kann seit Tagen nicht schlafen). 3. a) <Sg. Prät. flohe, flohest, flohe:> Ich ... flohe nach Deutschland mit meiner Wärterin (Schiller, Kabale II, 3); ∙ b) <2. u. 3. Pers. Sg. u. Imperativ fleuchst, fleucht, fleuch!:> Fleuch auf der Stelle! (Schiller, Räuber III, 1).

Universal-Lexikon. 2012.