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ISAF

 

[Abkürzung für englisch International Security Assistance Force »Internationale Sicherheitstruppe«], internationale Friedenstruppe in Afghanistan, um deren Einsatz bei den am 5. 12. 2001 beendeten Afghanistan-Gesprächen auf dem Petersberg bei Bonn die daran beteiligten afghanischen Vertreter den UN-Sicherheitsrat ersucht hatten, um das auf der Konferenz beschlossene Abkommen militärisch abzusichern. Der UN-Sicherheitsrat billigte daraufhin am 20. 12. 2001 (Resolution 1386) die Aufstellung entsprechender militärischer Einheiten. Der zunächst bis zum 20. 6. 2002 begrenzte, am 23. 5. 2002 bis zum 20. 12. 2002 verlängerte und zunächst unter britischem, ab 20. 6. 2002 unter türkischem Oberkommando stehende Einsatz hat v. a. die Aufgabe, der provisorischen afghanischen Regierung zu helfen, die Sicherheit in Kabul und Umgebung zu gewährleisten, damit die Regierung selbst, das UN-Personal sowie Hilfsorganisationen unter sicheren Bedingungen arbeiten können. Außerdem soll ISAF mit afghanischen Gruppen beim Abzug aller afghanischer Militäreinheiten aus Kabul zusammenarbeiten. Die ISAF-Mitgliedsstaaten werden in der Resolution aufgefordert, die Bildung und den Einsatz neuer afghanischer Sicherheits- und Verteidigungskräfte zu unterstützen. Zur Durchsetzung des UN-Auftrages sind die ISAF-Soldaten ermächtigt, alle dementsprechenden Maßnahmen, einschließlich der Anwendung militärischer Gewalt, zu ergreifen; sie sind außerdem befugt, das Recht auf bewaffnete individuelle und kollektive Selbstverteidigung sowie bewaffnete Nothilfe wahrzunehmen (so genanntes »robustes Mandat« der Vereinten Nationen).

 

Anfang Januar 2002 traf in Kabul ein Vorauskommando der Sicherheitstruppe ein, dessen Gesamtstärke kontinuierlich auf etwa 4 500 Soldaten, die von rund 17 Nationen anwachsen soll. Nach einem entsprechenden Beschluss des Bundestages vom 22. 12. 2001 beteiligt sich die Bundeswehr an ISAF mit bis zu 1 200 Soldaten, die zusammen mit niederländischen und dänischen Truppen ein gemeinsames Einsatzkontingent stellen. Von deutscher Seite werden für den Einsatz bereitgestellt Infanterie-, Hubschrauber-, Unterstützungs- und Lufttransportkräfte, außerdem Kräfte als Verbindungsorgane zu nationalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie zu internationalen Organisationen. Ende März 2002 übernahm die Bundeswehr die taktische Führung der ISAF.