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Laie
Amateur; Nichtfachmann; Anfänger

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Laie ['lai̮ə], der; -n, -n, Lai|in ['lai̮ɪn], die; -, -nen:
Person, die auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat /Ggs. Fachmann, Fachfrau/: auf diesem Gebiet bin ich ein völliger, blutiger Laie; sie engagiert sich als Laiin in der Kirche.
Syn.: Amateur, Amateurin, Außenstehende, Außenstehender, Dilettant (bildungsspr.), Dilettantin (bildungsspr.), Liebhaber, Liebhaberin.

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Laie 〈m. 17
1. Nichtfachmann, jmd., der von einem (bestimmten) Fach nichts versteht
2. Nichtgeistlicher
● als \Laie kann ich das nicht beurteilen [<ahd. leigo <lat. laicus <grch. laikos „zum Volke gehörig“; zu laos „Volk“] Siehe auch Info-Eintrag: Laie - info!

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Laie , der; -n, -n [mhd. lei(g)e, ahd. leigo = Nichtgeistlicher; Nichtgelehrter < kirchenlat. laicus = zum Volk gehörig; Nichtgeistlicher < griech. laïkós, zu: laós = Volk]:
1. jmd., der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat:
er ist auf diesem Gebiet völliger, blutiger L.;
gebildete, medizinische -n;
R da staunt der L. [und der Fachmann wundert sich] (das sollte man nicht für möglich halten).
2. Christ, der nicht Geistlicher, [Priester]mönch o. Ä. ist:
die katholischen -n.

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Laie
 
[althochdeutsch leigo »Nichtgelehrter«, von lateinisch laicus »zum Volk gehörig«, zu griechisch laós »Volk«] der, -n/-n,
 
 1) allgemein: jemand, der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat, Nichtfachmann.
 
 2) nach katholisches Kirchenrecht Bezeichnung für Christen, die keine geistlichen Amtsträger (Kleriker) sind. Frauen (auch weibliche Ordensangehörige) sind immer Laien; männliche Ordensangehörige können entweder Laien oder Kleriker sein. Das griechische Wort »laikos« meinte ursprünglich alle »zum auserwählten Volk Gottes« Gehörenden. Als Bezeichnung für den »einfachen Gläubigen« im Unterschied zum Diakon oder Presbyter (erstmals Ende des 1. Jahrhunderts im 1. Klemensbrief) wurde der Begriff seit dem 3. Jahrhundert geläufig. Die Klerikalisierung der Kirche und die Ausbildung eines Amtspriestertums seit der konstantinischen Wende war mit einer Vertiefung der Distanz zwischen Klerus und Laien verbunden. V. a. im Hochmittelalter kam es zu Laienbewegungen (z. B. Dritte Orden, Katharer, Waldenser) mit antiklerikalen Zügen, die eine stärkere Beteiligung der Laien am kirchlichen Leben anstrebten. In die gleiche Richtung zielte die Reformation, indem sie das allgemeine Priestertum aller Gläubigen hervorhob. Von den evangelischen Kirchen wird daher die Unterscheidung der Kirchenmitglieder in Laien und Amtsträger abgelehnt oder nur mit Vorbehalt gebraucht.
 
Das wachsende Selbstbewusstsein der Laien in der Neuzeit führte v. a. im 19. Jahrhundert auch in der katholischen Kirche zur Aufwertung des Laienapostolats und zur Gründung von Laienorganisationen (katholische Vereine und Organisationen), ohne dass jedoch die Polarität zwischen Klerus und Laien grundsätzlich infrage gestellt worden wäre. Neue Impulse gingen vom 2. Vatikanischen Konzil aus. Das Dekret über das Laienapostolat formulierte unter Berufung auf das Neue Testament (Epheserbrief 4, 16) den gemeinsamen Auftrag von Laien und Klerikern zur Verbreitung des christlichen Glaubens in der Verschiedenheit ihres Dienstes. Das Engagement der Laien in der Kirche bildet heute auch strukturell ein wesentliches Element des kirchlichen Lebens, z. B. auf nationaler Ebene in den Räten der Pfarreien, Dekanate oder Bistümer und auf zentraler kirchlicher Ebene in dem 1966 von Papst Paul VI. errichteten »Päpstlichen Rat der Laien«; seit 1976 »Rat für die Laien«. 1987 war die »Berufung und Sendung der Laien in Kirche und Welt 20 Jahre nach dem 2. Vatikanischen Konzil« Thema der Bischofssynode. 1970 gründeten nationalen Laienbewegungen das »Europäische Forum der Nationalkomitees der Laien« mit dem Ziel, die Laienarbeit in den einzelnen Ländern zu koordinieren. Das Forum, dem (1997) 25 Mitgliedskomitees angehören, führt neben den zweijährlichen Versammlungen (zuletzt im Juli 1996 in London) themenbezogene Kolloquien durch, arbeitet mit den Gremien der Bischöfe zusammen und pflegt ökumenische Kontakte, besonders zu Mittel- und Osteuropa.
 
Literatur:
 
Y. Congar: Der L. (a. d. Frz., 31964);
 A. Rajšp: »Priester« u. »L.« (1982);
 
Les laics. Leur mission dans l'Église et dans le monde (Paris 1985);
 B. Forte: L. sein. Beitr. zu einem ganzheitl. Kirchenverständnis (a. d. Ital., 1987);
 
Die Kirche der L. Eine Weichenstellung des Konzils, hg. v. E. Klinger u. a. (1987);
 P. Neuner: Der L. u. das Gottesvolk (1988);
 Johannes Paulus II.: Nachsynodales apostol. Schreiben Christifideles laici. .. über die Berufung u. Sendung der L. in Kirche u. Welt (a. d. Lat., 1989);
 
Der Dienst von Priester u. L. Wegweisung für das gemeinsame u. hierarch. Priestertum an der Wende zum dritten Jt., hg. v. F. Breid (Steyr 1991);
 A. Vauchez: Gottes vergessenes Volk. L.n im MA. (a. d. Frz., 1993);
 L. Karrer: Die Stunde der L.n. Von der Würde eines namenlosen Standes (1999).

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Laie, der; -n, -n [mhd. lei(g)e, ahd. leigo = Nichtgeistlicher; Nichtgelehrter < kirchenlat. laicus = zum Volk gehörig; Nichtgeistlicher < griech. laïkós, zu: laós = Volk]: 1. jmd., der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat; Nichtfachmann: er ist auf diesem Gebiet völliger, blutiger L.; gebildete, medizinische -n; Sie gestehen, in Sachen Schmuck ein absoluter L. zu sein (Konsalik, Promenadendeck 225); R da staunt der L. [und der Fachmann wundert sich] (das sollte man nicht für möglich halten). 2. Christ, der nicht Geistlicher, [Priester]mönch o. Ä. ist: die katholischen -n.

Universal-Lexikon. 2012.