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Milchsäure
Mịlch|säu|re 〈f. 19; unz.; Biochem.〉 eine organische, aliphatische Hydroxykarbonsäure, entsteht bei der Gärung saurer Milch unter Mithilfe von Milchsäurebakterien

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Mịlch|säu|re; Syn.: 2-Hydroxypropansäure, α-Hydroxypropionsäure, (veraltet:) Ethylidenmilchsäure: H3C—CH(OH)—COOH; farblose Kristalle von (+)-L-M. (von alters her Fleischmilchsäure genannt, weil in Blut u. Muskelgewebe vorkommend) oder von (‒)-D-M., Smp. 53 °C, bzw. farblose, viskose, krist. Masse der DL- oder (±)-M., Smp. 18‒33 °C (sog. Gärungsmilchsäure, weil durch Vergärung von Zuckern gebildet). M., ihre Salze u. Ester (Lactate) finden haupts. Verwendung in der Nahrungs- u. Futtermittelindustrie als Säuerungs- u. Konservierungsmittel. Die flüssigen Milchsäureester (Lactate) dienen in der Kunststoffindustrie als Lsgm. u. Weichmacher.

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Mịlch|säu|re, die (Chemie):
organische Säure, die unter Einwirkung von Bakterien aus Milch- od. Traubenzucker entsteht.

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Milchsäure,
 
α- oder 2-Hydroxypropionsäure, farblose, hygroskopische, je nach Reinheit bei unterschiedlicher Temperatur (bis maximal 53 ºC) schmelzende Substanz, die sich mit der Zeit über Lactoylmilchsäure in Polymilchsäure umwandelt. Milchsäure kommt in den optisch aktiven Formen D(—)-Milchsäure und L(+)-Milchsäure vor (Stereochemie). Ihre Salze und Ester heißen Lactate. Milchsäure bildet sich in Gegenwart anaerober Bakterien (z. B. Lactobacillus delbrückii) aus Glucose u. a. Zuckern (Milchsäuregärung), wobei je nach Zusammensetzung der Bakterienkulturen bevorzugt D(—)- oder L(+)-Milchsäure entsteht. Bei der Verarbeitung von Milch bildet sich Milchsäure aus Lactose; Buttermilch enthält 0,7-1 % (bis zu 90 % L(+)-Milchsäure), Joghurt 1-1,2 % Milchsäure (bis zu 60 % L(+)-Milchsäure). L(+)-Milchsäure tritt als Stoffwechselprodukt beim Menschen auf (alte Bezeichnung: Fleischmilchsäure). D(—)-Milchsäure wird im Körper langsamer abgebaut als L(+)-Milchsäure und kann deshalb zu einer Übersäuerung des Blutes führen. Die synthetische Herstellung von Milchsäure führt zu einem racemischen Gemisch (D, L-Milchsäure). Ein wichtiges Verfahren geht von Blausäure und Acetaldehyd aus und führt über Milchsäurenitril als Zwischenprodukt. Milchsäure wird als Zusatz zu Nahrungsmitteln und Getränken sowie für verschiedenartige technische Zwecke (z. B. in der Gerberei) verwendet. - Milchsäure wurde 1780 von K. W. Scheele in saurer Milch entdeckt.

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Mịlch|säu|re, die (Chemie): organische Säure, die unter Einwirkung von Bakterien aus Milch- od. Traubenzucker entsteht.

Universal-Lexikon. 2012.