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Mäuse
Schotter (umgangssprachlich); Ocken (umgangssprachlich); Kies (umgangssprachlich); Taler (umgangssprachlich); Bimbes (umgangssprachlich); Asche (umgangssprachlich); Penunze (umgangssprachlich); Zaster (umgangssprachlich); Öcken (umgangssprachlich); Mammon (umgangssprachlich); Pulver (umgangssprachlich); Geld; Kröten (umgangssprachlich); Piepen (umgangssprachlich); Kohle (umgangssprachlich); Bares (umgangssprachlich); Moneten (umgangssprachlich); Moos (umgangssprachlich); Heu (umgangssprachlich); Knete (umgangssprachlich); Rubel (umgangssprachlich)

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Mäuse,
 
Echte Mäuse, Echtmäuse, Langschwanzmäuse, Muridae, Familie der Nagetiere mit rd. 460 Arten in etwa 120 Gattungen. Mäuse sind in der Alten Welt beheimatet, drei Arten (Hausmaus, Hausratte, Wanderratte) wurden in geschichtlicher Zeit durch den Menschen weltweit verbreitet. Die meisten Arten der Mäuse leben in tropischen Gebieten (meist in Wäldern), v. a. in Australien, auf den südostasiatischen Inseln und in Afrika. In den gemäßigten Breiten leben die Gattungen: Rattus (Ratten), Apodemus (Waldmäuse), Micromys (Zwergmäuse) und Mus (mit der Hausmaus als bekanntester Art, die anderen in vier Untergattungen zusammengefassten Vertreter dieser Gattung leben v. a. in Afrika, Süd- und Südostasien).
 
Die Mäuse sind die artenreichste, fruchtbarste und anpassungsfähigste Familie der Säugetiere. Ihre Vertreter sind etwa 5-40 cm körperlang mit bis körperlangem Schwanz, sie halten sich hauptsächlich am Boden auf. Die Ernährung ist überwiegend pflanzlich; die meisten Arten sind nachtaktiv. Mäuse halten keinen Winterschlaf. Ihre Fortpflanzung ist in der Regel an bestimmte Jahreszeiten gebunden und wird u. a. durch Klima und Nahrungsangebot beeinflusst. Einige Arten sind Überträger gefährlicher Krankheiten.
 
Kulturgeschichte:
 
Mäuse sollen das Land der Philister verwüstet haben, als diese die Bundeslade der Israeliten geraubt hatten. Die Philister mussten bei der Rückgabe fünf goldene Mäuse stiften (1. Samuel 6, 4-5). Auf karthagischen Votivsteinen mit punischer Schrift sind wiederholt zwei Mäuse dargestellt, vielleicht Dienerinnen des Gottes Baal. In der eurasiatischen Steppenkunst des 1. Jahrtausends v. Chr. kommen gelegentlich Mäusedarstellungen vor. In äsopischen und anderen Fabeln treten Mäuse auf. Weiße Mäuse galten im alten Rom als gutes Vorzeichen. Aus der klassischen Zeit sind viele Bronzemäuschen bekannt.
 
Im Mittelalter meinte man, v. a. Hexen nähmen gerne Mäusegestalt an. Allgemein findet sich der Glaube, die Maus verkörpere als »Seelentier« die Seelen Verstorbener oder Ungeheuer; in den Ratten- oder Mäusefängersagen werden die Seelen ins Jenseits gelockt. Auch als Orakeltier, Krankheitsdämon oder Alb. Oft galt eine Mäuseplage als Strafe Gottes. Schutzheilige gegen Mäuse ist Gertrud von Nivelles. Nach dem Volksmund beißt am Gertrudentag die Maus den Faden ab, d. h., die Feldarbeit löst das winterliche Spinnen ab.
 

Universal-Lexikon. 2012.