Work|sta|tion 〈[wœ:kstɛıʃn] f. 10; EDV〉 (an ein Netz angeschlossener) leistungsfähiger, eigenständiger Computer zur individuellen Arbeit am Arbeitsplatz [engl., „Arbeitsplatz“]
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Work|sta|tion ['wə:ksteɪʃn̩ ], die; -, -s [engl. work-station, eigtl. = Arbeitsstation, zu: station = Station] (EDV):
sehr leistungsfähiger, an einem Arbeitsplatz installierter, meist an ein lokales Netz angeschlossener Computer, der bes. beim Einsatz u. bei der Entwicklung umfangreicher Systeme von Programmen benötigt wird.
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I Workstation
[englisch, 'wɛːksteɪʃn]. Im Musik-Sprachgebrauch versteht man unter Workstation ein Gerät oder ein aus mehreren Komponenten bestehendes System, das alle für eine Musikproduktion notwendigen elektronischen Apparaturen in sich vereint: Keyboard, Klangerzeugungseinheit, Drum-Computer, Multi-Effekte, Sequenzer, Bildschirm/Display, externe Speicher. Zu unterscheiden sind aufwendige, für professionelle Anwendung konzipierte Audio-Workstations und kompakte, für das Home-Recording geeignete MIDI-Workstations.
Unter den Letztgenannten nimmt die 1987 von Korg, Tokio, vorgestellte M1 eine Vorreiterposition ein. Bei der M1, deren Nachfolgemodellen und vergleichbaren Instrumenten anderer Hersteller handelt es sich um ROM-Sample-Player mit begrenzten Möglichkeiten zur Klangsynthese. Im Multi-Mode (MIDI) können bis zu 16 (acht bei der M1) verschiedene Klangfarben gleichzeitig abgerufen werden. Mithilfe eines internen Sequenzers lassen sich selbst komplexe Arrangements zu Demo-Zwecken oder im Rahmen der Vorproduktion einspielen. In der ersten Hälfte der Neunzigerjahre beginnen die Grenzen zwischen MIDI-Workstation, Synthesizer und Sampler zu verschwimmen. So gehört zur Ausstattung einer Workstation inzwischen häufig ein Sample-RAM (frei verfügbarer Speicher) oder die Option zum Sampling, um die begrenzte Auswahl interner Sounds zu erweitern.
Die technische Ausstattung von professionellen Audio-Workstations ist ungleich komplexer. Man unterscheidet Stand-alone-Geräte und Hard-/Software-Kombinationen, die auf gängige Rechnertypen (Computer) zugeschnitten sind. Mit derartigen Systemen lassen sich alle Arbeitsschritte von der Klangsynthese über die Aufzeichnung und Verarbeitung analoger Audiosignale bis hin zum Abmischen vollziehen. Sie kommen in professionellen Studios bei der Filmvertonung, bei der Musik- und Hörspielproduktion sowie der Produktion von Werbespots zum Einsatz. Der Vorteil einer solchen Workstation liegt in der Reduzierung auf einen Arbeitsplatz, d. h.: optimale Abstimmung aller Komponenten innerhalb des Systems (Kompatibilität), Reduzierung der oft unübersichtlichen äußeren Verkabelung, einfachere, weil vereinheitlichte Bedienung per Bildschirmmenü und beste Klangqualität, da alle Produktionsvorgänge auf digitaler Grundlage erfolgen.
Das Konzept der Audio-Workstation ist seit Mitte der Siebzigerjahre maßgeblich durch Entwicklungen der Firma New England Digital (Norwich, USA) geprägt worden. Insbesondere das Synclavier II (seit 1980) bot seinerzeit einzigartige Möglichkeiten: additive und FM-Klangsynthese, Sampling, Sequenzer, SMPTE-Timecode-Verfahren, Festplattenlaufwerk, seit 1982 HD-Recording usw. Mitte der Achtzigerjahre war dieses System so weit ausgebaut, dass komplette Schallplatten- bzw. CD-Produktionen realisiert werden konnten (z. B. Frank Zappa, »Jazz From Hell«, 1986). Ähnliche Verbreitung fanden die Audio-Workstations Fairlight CMI III und Fairlight XDR (Sydney, Australien) und seit 1989 AudioFrame der Firma Waveframe Corporation (heute Digital F/X).
Im weiteren Sinne wird der Begriff Workstation auch für Systeme verwendet, die als digitaler Schnittplatz auf Grundlage des HD-Recording konzipiert sind (z. B. Dyaxis von Studer).
II
Workstation,
Rechnertypen: Computer, dessen Rechenleistung (gemessen in Flops) sowie technische Ausstattung diejenige von Personal Computern deutlich übersteigt, der aber seinerseits deutlich unter der Leistung von Supercomputern liegt. Die wichtigsten Hersteller von Workstations sind Silicon Graphics, Sun und die mittlerweile fusionierten Firmen Compaq, DEC und Hewlett-Packard.
Workstations haben Rechenleistungen im unteren Gigaflop-Bereich. Sie sind i. d. R. mit einem oder mehreren RISC-Prozessor(en) (RISC) ausgerüstet. Große Arbeitsspeicher mit mehreren Gigabytes, 64-bit-Systemarchitekturen, große und schnelle Festplatten usw. sorgen für eine Rechenleistung, die u. a. im Ingenieurwesen, für die Bildverarbeitung/Animation sowie beim wissenschaftlichen Rechnen eingesetzt wird. Üblicherweise sind Workstations mit einer Variante des Betriebssystems Unix ausgerüstet.
Durch die ständig wachsende Leistung der unterschiedlichen Computertypen verschieben sich die Grenzen zwischen Workstations und PCs einerseits und zwischen Workstations und Superrechnern andrerseits stetig - der PC von heute ist die Workstation von gestern und der Supercomputer von vorgestern. Eine besondere Rolle spielen hier Netzwerke von miteinander verbundenen Workstations, sog. Cluster, die durch verteiltes Rechnen die Fähigkeiten auch heutiger Superrechner erreichen und übertreffen können (World Wide Grid).
Workstation,
Netzwerke: ein Arbeitsplatzrechner in einem Netzwerk, der im Gegensatz zu einem Server keine zentralen Funktionen übernimmt.
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Work|sta|tion ['wə:ksteɪʃn], die; -, -s [engl. work-station, eigtl. = Arbeitsstation, zu: station = Station]: sehr leistungsfähiger, an einem Arbeitsplatz installierter, meist an ein lokales Netz angeschlossener Computer, der bes. beim Einsatz u. bei der Entwicklung umfangreicher Systeme von Programmen benötigt wird.
Universal-Lexikon. 2012.