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Wels
Wẹls 〈m. 1
1. 〈i. e. S.〉 am Boden von Gewässern lebender Nutzfisch mit Bartfäden am Maul: Silurus glanis
2. 〈i. w. S.〉 Angehöriger einer Familie der Süßwasserfische: Siluridae
[<spätmhd. wels <ahd. *hwalis „Wels“; → Wal]

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Wẹls, der; -es, -e [spätmhd. wels, verw. mit Wal]:
(in Binnengewässern lebender) schuppenloser, Barteln aufweisender, großer Fisch mit dunklem Rücken, hellerem Bauch u. sehr langer Afterflosse, der als Speisefisch sehr geschätzt wird.

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I
Wẹls,
 
Stadt mit eigenem Statut und Hauptort des Bezirks Wels-Land in Oberösterreich, 317 m über dem Meeresspiegel, an der Traun, 55 500 Einwohner; Bundesanstalt für Fortpflanzung und Besamung von Haustieren, Höhere Technische Bundeslehranstalt (u. a. für Lebensmitteltechnologie), Stadtmuseum und Kulturzentrum Burg Wels; Zentrum der sich an der unteren Traun erstreckenden, intensiv landwirtschaftlich genutzten Welser Heide mit internationaler Landwirtschaftsmesse, Zuchtviehschau; Landmaschinenbau, Textil- und Nahrungsmittelindustrie, außerdem Stahlbau, Herstellung von Metallwaren; Fremdenverkehrsmesse; Verkehrsknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Stadtplatz mit im Kern zum Teil gotischen Häusern mit Renaissance- und Barockfassaden; katholische Stadtpfarrkirche Sankt Johann (13./14. Jahrhundert) mit romanischem Westportal (12. Jahrhundert), gotischen Glasgemälden im Chorschluss (2. Hälfte 14. Jahrhundert) und Grabdenkmälern (16.-19. Jahrhundert); Schloss Polheim ist eine ursprünglich gotische, mehrfach veränderte Zweiflügelanlage. Die als Kriegergedächtnisstätte eingerichtete Barbarakapelle (um 1480) mit spätgotischen Fresken gehörte zu einem Minoritenkloster (Kirche um 1300; profaniert).
 
Geschichte:
 
An der Stelle des römischen Munizipiums Ovilava (zur Zeit Hadrians bezeugt, unter Caracalla Colonia, seit dem späten 2. Jahrhundert n. Chr. Sitz der Zivilverwaltung der Provinz Noricum, seit Diokletian der Provinz Noricum ripense) entstand das heutige Wels, das 776 erstmals als befestigter Ort bezeugt wurde. Seit 1061 Markt, entwickelte sich Wels im 13. Jahrhundert zur Stadt, die 1376 ummauert wurde und seit dem 14. Jahrhundert als Holz- (bis ins 19. Jahrhundert), Salz- und Getreidehandelsplatz Bedeutung hatte. Nach Anschluss an das Eisenbahnnetz (1861) setzte die Entwicklung zum Industriestandort ein.
 
II
Wẹls,
 
Otto, Politiker, * Berlin 15. 9. 1873, ✝ Paris 16. 9. 1939; Tapezierer, 1907-17 Bezirk-Sekretär der SPD in der Provinz Brandenburg, 1918 in Berlin, seit 1913 Mitglied des Vorstandes der SPD, 1912-18 und 1920-33 Mitglied des Reichstags, 1919-20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung; verhinderte zu Beginn der Novemberrevolution 1918 als Stadtkommandant von Berlin (November bis Dezember 1918) eine Machtergreifung der radikalen Linken. Seit 1919 mit Hermann Müller, seit 1931 alleiniger Vorsitzender der SPD, suchte Wels auf dem Boden einer republikanischen und parlamentarischen Grundordnung im Kampf gegen Rechts- und Linksextremismus eine sozialistische Gesellschaftsordnung zu verwirklichen. In der Krise der Weimarer Republik betonte er die staatstragende Rolle seiner Partei (Tolerierung des Kabinetts unter H. Brüning, 1930-32). Außenpolitisch begrüßte er die Locarnoverträge und setzte sich für eine allseitige Abrüstung ein. Nach dem Regierungsantritt Hitlers (30. 1. 1933 begründete Wels am 23. 3. 1933 vor dem Reichstag die Ablehnung des »Ermächtigungsgesetzes« seitens der SPD. 1933-39 führte er die Exil-SPD, zunächst in Prag, 1938-39 in Paris.
 
Literatur:
 
H. J. L. Adolph: O. W. u. die Politik der dt. Sozialdemokratie 1894-1939 (1971).

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Wẹls, der; -es, -e [spätmhd. wels, verw. mit ↑Wal]: (in Binnengewässern lebender) schuppenloser, Barteln aufweisender, großer Fisch mit dunklem Rücken, hellerem Bauch u. sehr langer Afterflosse, der als Speisefisch sehr geschätzt wird.

Universal-Lexikon. 2012.