Tri|ụmph|kreuz 〈n. 11〉 unter dem Triumphbogen angebrachtes Kruzifix
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Triụmphkreuz,
lateinisch Crụx triumphalis, Kruzifix (auch Kreuzigungsgruppe), das in Kirchen auf einen Balken montiert oder hängend im Triumphbogen über Lettner oder Chorschranken, dem Langhaus zugewendet, angebracht ist. Als Ausdruck der Deutung des Kreuzes als Siegeszeichen Christi erscheint die großplastische Darstellung etwa seit dem Ende des 11. Jahrhunderts, zuerst wohl in England (Canterbury, nach 1070), vermutlich oft in Zusammenhang mit der Errichtung eines Kreuzaltars. Neben der Darstellung des Gekreuzigten, oft mit Evangelistensymbolen an den Kreuzenden, steht die Dreifigurengruppe mit Maria und Johannes, teils mit beflügelten Engeln und dem auferstehenden Adam (Dom in Halberstadt, um 1220; Schlosskirche in Wechselburg, um 1230-35). Für die gotischen Triumphkreuze ist Rankenwerk charakteristisch, das die Kreuzesbalken mit dem Baum des Lebens gleichsetzt (Sankt Lorenz in Nürnberg, Ende des 14. Jahrhunderts). Ein bedeutendes Beispiel der deutschen Spätgotik ist das Triumphkreuz des B. Notke im Lübecker Dom (1477, ). Die Triumphkreuze nördlich der Alpen waren in der Regel plastisch aus Holz geschnitzt, in Italien verbreiteten sich dagegen im 11.-14. Jahrhundert gemalte Großkreuze (»Croci dipinti«).
T. im Dom zu Lübeck, Beitrr. v. K. Stoll u. a. (Neuausg. 1979).
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Tri|ụmph|kreuz, das: in einer Kirche unter dem ↑Triumphbogen (2) angebrachtes, dem Langhaus zugewandtes monumentales Kruzifix.
Universal-Lexikon. 2012.