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Polo
Po|lo 〈n. 15; unz.〉 dem Hockey ähnliches Ballspiel zu Pferde [<engl. polo <ind. Balti-Spr. polo „Ball“]

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Po|lo, das; -s [engl. polo, eigtl. = Ball, aus einer nordind. Spr.]:
Treibballspiel zwischen zwei Mannschaften zu je vier Spielern, die vom Pferd aus versuchen, einen Ball mit langen Schlägern in das gegnerische Tor zu treiben.

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I
Polo
 
[englisch, eigentlich »Ball«, aus einer nordindischen Sprache] das, -s, Pferdepolo, reiterliches, aus Mittelasien stammendes Torspiel mit zwei Männermannschaften von je vier Spielern. Auf an den Beinen bandagierten Reitpferden versuchen die Akteure, mit hammerartigen Schlägern einen Hartball ins gegnerische Tor (zwei Stangen im Abstand von 7,30 m) zu schlagen. Das Spielfeld misst rd. 270 × 180 m (300 × 200 yd). Ein Spiel ist in mindestens vier und höchstens acht Spielabschnitte (»Chukkers«) von je 7 ½ Minuten effektive Spielzeit eingeteilt. Jeder Spieler wird nach seiner Leistungsstärke, seinem Handikap, eingestuft. Zur Kennzeichnung dienen Zahlen zwischen —2 und +10; je besser ein Spieler, desto höher seine Handikapzahl.
 
1900, 1908, 1920, 1924 und 1936 stand die Sportart auf dem olympischen Programm. - In Deutschland sind die Reiter im Deutschen Polo Verband e. V. (DPV; gegründet 1972, Sitz: Nürnberg) organisiert und in der Schweiz in der Swiss Polo Association (SPA; gegründet 1985, Sitz: Zürich). Internationaler Dachverband ist die Federación International de Polo (FIP; gegründet 1983, Sitz: Buenos Aires).
 
II
Polo
 
[spanisch] der, -s/-s, Musik: andalusisches Tanzlied in Moll und in mäßig schnellem 3/8-Takt, begleitet von Kastagnetten, Händeklatschen und Schuhklappern. Einem Gitarrenvorspiel (»Solida«) folgt der Gesangsteil, der von »ay«- und »olé«-Rufen unterbrochen wird. V. a. bei den Roma verbreitet, fand der Polo auch Eingang in die Kunstmusik (u. a. bei M. de Falla).
 
III
Polo,
 
1) ['pɔlo], Gaspar Gil [xil], spanischer Schriftsteller, Gil Polo, Gaspar.
 
 2) ['poːlo], Marco, venezianischer Asienreisender und Kaufmann, * Venedig (?) 1254, ✝ ebenda 8. 1. 1324; begleitete nach eigener Darstellung seinen Vater Niccolò und dessen Bruder Maffeo 1271-75 auf einer Reise nach China, die zunächst von Palästina über Täbris nach Hormus am Persischen Golf, dann über Ostpersien und Pakistan durch den Pamir, die Wüste Takla-Makan entlang dem Lop Nur nach Kathei (Nordchina) an den Hof des Mongolenherrschers Kubilai führte. Polo, in der Gunst des Großkhans stehend, soll von diesem 1275-92 zu verschiedenen Missionen eingesetzt worden sein. Laut den Berichten Polos erhielten er und seine Verwandten1292 vom Großkhan die Erlaubnis, nach Europa zurückzukehren, und fuhren über See nach Hormus, von wo aus sie die Reise über Persien, Armenien und Trapezunt nach Konstantinopel fortsetzten und von dort mit einem Schiff nach Venedig gelangten (1295). Den Bericht über seine Reisen diktierte Polo als genuesischer Gefangener (September 1298 bis Juli 1299) seinem Mitgefangenen Rustichello da Pisa; er wurde bald in verschiedene Sprachen übersetzt. Polo hatte großen Einfluss auf die geographischen Vorstellungen des 14./15. Jahrhunderts. Die Authentizität seines schon zu Lebzeiten angezweifelten Berichtes über seine Reise nach China wurde in der Gegenwart wieder von Forschern (u. a. von der Sinologin Frances Wood) in Zweifel gezogen, da Polo vieles, was die Kultur Chinas wohl unübersehbar prägte (u. a. die Große Mauer), nie erwähnte und weil bisher für seinen Aufenthalt dort keine hinreichenden schriftlichen chinesischen Belege gefunden wurden.
 
 
Ausgaben: Il milione. Die Wunder der Welt, übersetzt von E. Guignard (41986); Von Venedig nach China. Die größte Reise des 13. Jahrhunderts, herausgegeben von A. Knust (91986).
 
Literatur:
 
H. Beck: Große Reisende (1971);
 A. Zorzi: M. P. (1983).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Weltreisende des Mittelalters: Künder von wundersamen Dingen
 
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Weltreisende des Mittelalters: Künder von wundersamen Dingen
 

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Po|lo, das; -s [engl. polo, eigtl. = Ball, aus einer nordind. Spr.]: Treibballspiel zwischen zwei Mannschaften zu je vier Spielern, die vom Pferd aus versuchen, einen Ball mit langen Schlägern in das gegnerische Tor zu treiben.

Universal-Lexikon. 2012.