lịtt → leiden
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lịtt:
↑ leiden.
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Lịtt,
Theodor, Philosoph und Pädagoge, * Düsseldorf 27. 1. 1880, ✝ Bonn 16. 7. 1962; war seit 1919 Professor in Bonn, 1920-37 und 1945-47 in Leipzig, ab 1947 wieder in Bonn. Litt verfasste als Philosoph zahlreiche Beiträge zur Wissenschaftsteorie, besonders zu den Methodenproblemen der Geisteswissenschaften, wobei er deren Eigenstruktur scharf herausgearbeitet hat. Er entwickelte auf der Grundlage eines dialektischen Denkens im Sinn G. W. F. Hegels, aber unter Ablehnung der idealistischen Metaphysik, eine umfassende Kulturphilosophie (»Individuum und Gemeinschaft«, 1919) und philosophische Anthropologie (»Mensch und Welt«, 1948), worin die dialektische Verschränkung von individuellem Leben und überindividuellen Zusammenhängen dargestellt wird. Litt verbindet dabei Denkmotive des deutschen Idealismus (Selbstbesinnung des Geistes) mit solchen der Lebens- und Existenzphilosophie (Betonung der Unableitbarkeit und Unauslotbarkeit sowie der Entscheidungsdimension, Verantwortung und Ambivalenz der menschlichen Existenz) mit Ansätzen des Neukantianismus (Reflexion auf Methodenfragen und das Geltungsproblem). - Auf pädagogischem Gebiet hat er durch kritische Analysen zu einer Abklärung der reformpädagogischen Diskussion zwischen 1918 und 1933 beigetragen, dabei Grundfragen der pädagogischen Haltung beleuchtet: Verantwortungsvolles »Führen« heißt »Einführen« in die geistige Welt, ohne Prägungsanspruch. Er hat sich für geisteswissenschaftliche Bildung, besonders für die geschichtliche und politische Bildung, die Eingliederung von Naturwissenschaften, Technik und der Arbeitsweltprobleme in den Bildungsraum eingesetzt.
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lịtt: ↑leiden.
Universal-Lexikon. 2012.