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Granit
Gra|nit [gra'ni:t], der; -s, -e:
ein sehr hartes, körnig wirkendes Gestein:
eine Balustrade aus Granit.

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Gra|nit 〈a. [-nı̣t] m. 1; Min.〉 Tiefengestein aus fein- bis grobkörnigen Teilen von Feldspat, Quarz u. Glimmer ● er ist fest, hart wie \Granit unerbittlich; auf \Granit beißen 〈fig.; umg.〉 auf energischen Widerstand stoßen, nicht durchdringen können; da beißt er bei mir auf \Granit [<ital. granito <mlat. granitum marmor „gekörntes Marmorgestein“; zu lat. granum „Korn“]

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Gra|nịt [gleichbed. ital. granito (mlat. marmor granitum = körniger Marmor)], der; -s, -e: weit verbreitetes magmatisches Gestein aus Quarz, Glimmer u. Feldspat ( Plutonit) mit (im Unterschied zu den Gneisen) körniger Struktur. Aufgrund seiner großen Härte wird G. als Baumaterial verwendet.

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Gra|nit [auch: …'nɪt ], der; -s, (Arten:) -e [mhd. granīt < ital. granito, zu: granire = körnen, zu: grano < lat. granum = Korn]:
sehr hartes Gestein aus körnigen Teilen von Feldspat, Quarz u. Glimmer:
ein Denkmal aus G.;
hart wie G.;
bei jmdm. auf G. beißen (bei jmdm. mit einem Bestreben, einer Forderung o. Ä. auf unüberwindlichen Widerstand stoßen: mit der Bitte um mehr Taschengeld biss sie bei ihrer Mutter auf G.)

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I
Granịt
 
[italienisch granito, zu mittellateinisch granitum (marmor) »gekörntes (Marmorgestein)«] der, -s/-e, helles, graues, gelbliches, rötliches, bräunliches oder bläuliches, saures (kieselsäurereich, 65-80 % SiO2), mittel- bis grobkörniges, meist massiges, mengenmäßig häufigstes Tiefengestein. Granite bestehen hauptsächlich aus Quarz (20-60 %), Kali- und Kalknatronfeldspäten sowie dunklen Gemengteilen (v. a. Biotit, ferner Pyroxene, Hornblenden u. a.) und Muskovit; als akzessorische Bestandteile treten Zirkon, Apatit, Turmalin, Topas, Titanit, Monazit, Granate u. a. auf. Das Gefüge ist meist hypidiomorph-körnig. Die wichtigsten Ganggesteine granitischer Gesteinsschmelzen sind der fein- und gleichkörnige Apatit und der porphyrisch (mit Einsprenglingen von Kali- oder Kalknatronfeldspäten, Quarz, Biotit und Hornblende) ausgebildete Granitporphyr sowie Pegmatite.
 
Entstehung:
 
Granitische Schmelzen können nur in sehr geringem Umfang durch Kristallisationsdifferenziation (Differenziation) aus primären, basaltischen, d. h. basischen Magmen hervorgegangen sein. Die meisten Granite entstanden in der tieferen Erdkruste durch Umwandlung von Sedimentgesteinen bis zur völligen Aufschmelzung (Anatexis, Palingenese). Dieser Vorgang wird Granitisation oder Granitisierung genannt. Daneben spielt zum Teil auch die Zufuhr von basaltischem Erdmantelmaterial eine Rolle (Metasomatose). Im Verlauf einer Orogenese dringen die granitischen Schmelzen nach oben (Intrusion) und erstarren hier als riesige Gesteinsmassive (Batholithe u. a.Plutone), unregelmäßig geformte »Stöcke«, kuppel- oder schüsselförmige Gesteinskörper, die durch Hebung und Abtragung vielfach freigelegt worden sind.
 
Die Verwitterung von Granit führt häufig zur Abschalung und Vergrusung (Grus) sowie - in Anlehnung an das meist deutlich ausgeprägte Kluftnetz - zur Bildung von Felsburgen und Blockmeeren. Durch hydrothermale Zersetzung entstehen Greisen. - Granite werden als Pflaster- und Werksteine verwendet.
 
Literatur:
 
C. R. Twidale: Granite landforms (Amsterdam 1982);
 K. R. Mehnert: 50 Jahre G.-Forschung, in: Geolog. Rundschau, Jg. 76 (1987).
 
II
Granit,
 
Ragnar Arthur, finnisch-schwedischer Physiologe, * Helsinki 30. 10. 1900, ✝ Stockholm 12. 3. 1991; Professor in Helsinki (1937-40), seit 1946 am Karolinska-Institut Stockholm; Untersuchungen der mit dem Sehvorgang verbundenen physiologisch-chemischen Vorgänge (besonders bezüglich Art, Intensität und Farbe). Für diese Forschungen erhielt Granit 1967 (mit H. K. Hartline und G. Wald) den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

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Gra|nit [auch: ...'nɪt], der; -s, (Arten:) -e [mhd. granīt < ital. granito, zu: granire = körnen, zu: grano < lat. granum = Korn]: sehr hartes Gestein aus körnigen Teilen von Feldspat, Quarz u. Glimmer: ein Denkmal aus G.; hart wie G.; *bei jmdm. auf G. beißen (bei jmdm. mit einem Bestreben, einer Forderung o. Ä. auf unüberwindlichen Widerstand stoßen): wie Persicke ... die drohende Anzeige wegen Körperverletzung ins Spiel bringt und damit bei Donath auf G. beißt (Bieler, Bär 25).

Universal-Lexikon. 2012.