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Li|te|ra|tur [lɪtəra'tu:ɐ̯], die; -, -en:1. Gesamtheit der [in einer Sprache vorhandenen] dichterischen und schriftstellerischen Werke:
wissenschaftliche, belletristische, schöngeistige, seichte Literatur.
Zus.: Comicliteratur, Frauenliteratur, Gegenwartsliteratur, Jugendliteratur, Kinderliteratur, Untergrundliteratur, Unterhaltungsliteratur.
2. Gesamtheit der Bücher und Aufsätze, die über ein bestimmtes Thema geschrieben wurden:
er kennt die einschlägige Literatur; Sie hätten in Ihrer Arbeit die Literatur mehr berücksichtigen müssen.
Zus.: Fachliteratur.
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Li|te|ra|tur 〈f. 20〉
1. 〈i. w. S.〉 Gesamtheit der schriftlichen Äußerungen eines Volkes od. einer Zeit
2. 〈i. e. S.〉 dessen bzw. deren gesamtes schöngeistiges Schrifttum, Dichtung
3. Gesamtheit der über ein Wissensgebiet veröffentlichten Werke (Fach\Literatur)
● die \Literatur des Barocks; (benutzte) \Literatur angeben (bei wissenschaftl. Arbeiten); über dieses Gebiet gibt es noch keine, wenig \Literatur; antike, klassische, romantische, moderne \Literatur; belehrende, unterhaltende \Literatur; deutsche, englische, französische \Literatur; juristische, medizinische \Literatur; die schöne \Literatur schöngeistige Literatur; Dichtung [<lat. litteratura „Buchstabenschrift, Sprachkunst“; zu littera „Buchstabe“]
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Li|te|ra|tur , die; -, -en [älter = (Sprach)wissenschaft, Gelehrsamkeit; Literatur (a) < lat. litteratura = Buchstabenschrift; Sprachkunst]:
1. <o. Pl.>
a) [gesamtes] Schrifttum, veröffentlichte [gedruckte] Schriften:
wissenschaftliche L.;
belletristische, schöngeistige, schöne L. (Literatur 2);
graue L. (Schrifttum von Behörden, Instituten, Firmen, Parteien u. Ä., das nicht über den Buchhandel vertrieben wird);
b) [fachliches] Schrifttum über ein Thema, Gebiet:
die einschlägige, medizinische L.;
die L. über etw., zu einem bestimmten Thema;
die L. kennen, zusammenstellen, zitieren, [in Fußnoten] angeben;
c) (Musik) in Form von Notentexten vorliegende Werke für Instrumente od. Gesang:
die L. für Violine;
die Pianistin spielt hauptsächlich die romantische L. (Musik der Romantik).
2. künstlerisches Schrifttum; Belletristik:
die zeitgenössische [französische] L.;
die L. des Expressionismus;
die -en einzelner Nationen;
dieses Buch zählt zur L. (ist literarisch wertvoll).
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Literatur
[lateinisch »Buchstabenschrift«, »Schreibkunst«] die, -/-en, (1) in einem weiten Sinn alle geschriebenen oder gedruckten Texte: Schrifttum, Publikationen (»Literalität« gegenüber »Oralität«, Oral Poetry); (2) in einem eingeschränkten Sinn alle geschriebenen oder gedruckten Texte zu einem bestimmten Bereich bzw. Thema (Fachliteratur); (3) in einem engeren Sinn alle (belletristischen) Texte, die sich durch das Merkmal der Literarizität oder Poetizität auszeichnen (Dichtung) und die somit den vorrangigen Gegenstand der Literaturwissenschaft bilden. Dieser enge Literaturbegriff wird oft mit einem Wertakzent versehen, um damit entweder minderwertige (gegenüber Dichtung) oder höherwertige Literatur (gegenüber Trivialliteratur oder Kitsch) zu bezeichnen. Die heute übliche Trennung von Dichtung, Gebrauchsliteratur und wissenschaftlicher Literatur hat sich erst im 18. Jahrhundert durchgesetzt.
Je nach kulturellem Verständnis und fachbezogenem Interesse können hohe und triviale, fiktionale und nichtfiktionale, Sach- und belletristische, Tendenz- oder engagierte und autonome, Unterhaltungs- und Sach-, Gebrauchs- und Zweckliteratur unterschieden werden. Unter dem Begriff Weltliteratur werden allgemein Werke aus allen Literaturen verstanden, zumeist jedoch eine Auswahl aus diesen Literaturen, die über den Rahmen der eigenen Kultur hinaus Bedeutung erlangt haben. Für die wissenschaftliche, öffentliche und auch die schulische Beschäftigung mit literarischen Texten (Interpretation, Literaturkritik, vergleichende Literaturwissenschaft) tritt Literatur unter vier Gesichtspunkten in Erscheinung: unter dem Aspekt 1) der Struktur oder Form der Texte (Poetologie, Stil, Gattungen); 2) der Produktion (Autor); 3) der Distribution oder Vermittlung (literarischer Markt, »Institution Kunst«, Kritik) und schließlich 4) dem der Rezeption (literarische Wirkung, Publikum, Wertung).
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
Drama · Epik · Gebrauchstexte · Germanistik · Lyrik · Roman · Text · Trivialliteratur · Unterhaltungsliteratur
Literatur:
H. Kreuzer: Veränderungen des L.-Begriffs (1975);
Funkkolleg L., hg. v. H. Brackert u. a., 2 Bde. (1977-79);
Wandlungen des L.-Begriffs in den dt.-sprachigen Ländern seit 1945, hg. v. G. P. Knapp (Amsterdam 1988);
P. J. Brenner: Was ist L.?, in: Literaturwissenschaft - Kulturwissenschaft hg. v. R. Glaser u. M. Luserke (1996);
J.- P. Sartre: Was ist L.? (a. d. Franz., Neuausg. 1997);
T. Eagleton: Einführung in die L.-Theorie (a. d. Engl., 41997);
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Li|te|ra|tur, die; -, -en [älter = (Sprach)wissenschaft, Gelehrsamkeit; ↑Literatur (a) < lat. litteratura = Buchstabenschrift; Sprachkunst]: 1. <o. Pl.> a) [gesamtes] Schrifttum, veröffentlichte [gedruckte] Schriften: wissenschaftliche L.; belletristische, schöngeistige, schöne L. (Literatur 2); graue L. (Schrifttum von Behörden, Instituten, Firmen, Parteien u. Ä., das nicht über den Buchhandel vertrieben wird); b) [fachliches] Schrifttum über ein Thema, Gebiet: die einschlägige, philosophische, scholastische, medizinische L.; die L. über etw., zu einem bestimmten Thema; die L. kennen, lesen, zusammenstellen, zitieren, [in Fußnoten] angeben; c) (Musik) in Form von Notentexten vorliegende Werke für Instrumente od. Gesang: die L. für Violine, gemischten Chor; die Pianistin spielt hauptsächlich die romantische L. (Musik der Romantik). 2. künstlerisches Schrifttum; Belletristik: die zeitgenössische [deutsche, französische] L.; die L. des Expressionismus; die -en einzelner Nationen; jmd., etw. ist in die L. eingegangen (ist Thema der Literatur geworden); dieses Buch zählt zur L. (ist literarisch wertvoll).
Universal-Lexikon. 2012.