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Labrador
La|bra|dor auch: Lab|ra|dor 〈a. [′—-] m. 1
1. große Hunderasse, schwarz od. hellbeige
2. 〈kurz für〉 Labradorit
[nach der nordamerikan. Halbinsel Labrador]

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1La|b|ra|dor; -s:
nordamerikanische Halbinsel.
2La|b|ra|dor, der; -s, -e:
1. Labradorit.
2. Labradorhund.

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Labrador
 
[englisch 'læbrədɔː, französisch labra'dɔːr], Halbinsel im Osten Kanadas, zwischen Hudsonbai, Hudsonstraße, Atlantik (Labradorsee) und Sankt-Lorenz-Golf, etwa 1,4 Mio. km2. Der größere Teil der Halbinsel gehört zur Provinz Quebec, die atlantische Küstenregion (bis 700 km landeinwärts reichend) zur Provinz Newfoundland; v. a. in Kanada wird im engeren Sinn unter Labrador nur der zur Provinz Newfoundland gehörende Teil der Halbinsel verstanden. Das eiszeitlich überformte Plateau des Kanadischen Schildes steigt am Ostrand (Fjordküste) in den Torngat Mountains bis 1 652 m über dem Meeresspiegel an. Labrador hat boreales Klima mit langen, kalten Wintern. Die Nadelwälder im Süden gehen nach Norden in Tundra über. Seit 1954 werden reiche Eisenerzlager abgebaut. Die Förderung hat sich auf den Raum Labrador City/Wabush konzentriert, der Abbau um Schefferville wurde in den 80er- Jahren eingestellt; das Erz wird über Stichbahnen zum Sankt-Lorenz-Strom transportiert. La Grande-Rivière und Churchill River werden zur Energiegewinnung genutzt, wodurch Jagd und Fischerei der hier lebenden Inuit und Cree-Indianer stark eingeschränkt werden. Es gibt nur wenige kleinere Siedlungen. 1941 wurde der Luftstützpunkt Goose Bay angelegt.
 
Geschichte:
 
Labrador, wohl das »Markland« (Waldland) der Islandsagas, wurde um 1000 von Leif Eriksson entdeckt und 1497 von G. und S. Caboto, 1500/01 von dem Portugiesen G. Corte Real aufgesucht. Der Name Labrador, der anfangs die Küste Grönlands bezeichnete, bevor er in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts auf die amerikanische Festlandsküste übertragen wurde, geht wohl auf den portugiesischen Entdecker João Fernandes zurück, einen Guts- oder Landbesitzer (portugiesisch lavrador, spanisch labrador) auf den Azoren, der 1500 nach Grönland gesegelt sein soll. Bevor J. Cartier nach 1534 Teile von Labrador im Namen der französischen Krone in Besitz nahm, hatten schon baskische Fischer an der Nordostküste der Belle-Isle-Straße einen Walfangplatz eingerichtet. 1610 erkundete H. Hudson Teile der Küstengebiete, die 1670 gegründete Hudson's Bay Company erhielt einen Freibrief für Land- und Handelsrechte. Seit 1763 britisch, gehörte Labrador abwechselnd zu Newfoundland und zu Quebec (endgültige Festlegung der Grenze 1927).
 
Literatur:
 
B. G. Hoffman: Cabot to Cartier. Sources for a historical ethnography of northeastern North America, 1497-1550 (Toronto 1961);
 E. Treude: Nord-L. Entwicklung u. Struktur von Siedlung u. Wirtschaft in einem polaren Grenzraum der Ökumene (1974);
 F. W. Rowe: A history of Newfoundland and L. (Toronto 1980).
 

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1La|bra|dor; -s: nordamerikanische Halbinsel.
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2La|bra|dor, der; -s, -e: 1. Labradorit. 2. Labradorhund.

Universal-Lexikon. 2012.