Ide|en|ge|schich|te 〈f. 19; unz.〉 Geschichte der geistigen Zusammenhänge von Ereignissen, Dichtungen usw.; Sy Geistesgeschichte
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Ide|en|ge|schich|te, die <o. Pl.>:
Geschichte der im realen Geschichtsablauf wirksamen ideellen Motive u. Triebkräfte.
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Ideengeschichte,
eine Betrachtungsweise geschichtlicher Abläufe, die, ohne deren realen sozialen Gehalt zu leugnen, die Bewegungskräfte des Geschichtlichen primär in den hinter den geschichtlichen Ereignissen wirkenden ideellen Kräften sieht, z. B. der Idee der Freiheit, der Erlösung, der Gerechtigkeit. Dieser ideengeschichtliche Ansatz der Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert erlebte den Höhepunkt seiner wissenschaftlichen und politischen Geltung mit F. Meinecke, E. Troeltsch, W. Dilthey, O. Spengler und K. Breysig.
Das Verhältnis von moderner Sozialgeschichte und Ideengeschichte kann heute als komplementär gelten. Das kommt insbesondere in neueren Synthesen wie der sozialen Begriffsgeschichte zum Ausdruck, aber auch in Bestrebungen, historische Realität durch Wechselwirkungsmodelle zwischen geistigen und gesellschaftlichen Kräften zu erfassen (Geistesgeschichte).
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Ide|en|ge|schich|te, die <o. Pl.>: Geschichte der im realen Geschichtsablauf wirksamen ideellen Motive u. Triebkräfte.
Universal-Lexikon. 2012.