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Rheumatismus
Krankheiten des rheumatischen Formenkreises (fachsprachlich); Gliederschmerzen; Rheuma; Gliederreißen

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Rheu|ma ['rɔy̮ma], das; -s, Rheu|ma|tis|mus [rɔy̮ma'tɪsmʊs], der; -:
schmerzhafte Erkrankung der Gelenke, Muskeln, Nerven, Sehnen:
besonders an feuchten Tagen plagt ihn sein Rheuma.
Zus.: Gelenkrheuma, Gelenkrheumatismus.

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Rheu|ma|tịs|mus 〈m.; -, -tịs|men〉 schmerzhafte Entzündung von Gelenken, Muskeln u. serösen Häuten [<lat. rheumatismus <grch. rheumatismos, eigtl. „das Fließen“; zu rhein „fließen, strömen“]

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Rheu|ma|tịs|mus, der; -, …men [lat. rheumatismus < griech. rheumatismós, eigtl. = das Fließen (der Krankheitsstoffe), zu: rheũma = das Fließen] (Med.):
schmerzhafte Erkrankung der Gelenke, Muskeln, Nerven, Sehnen:
akuter und chronischer R.;
R. haben;
an R. leiden.

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Rheumatịsmus
 
[griechisch, eigentlich »das Fließen« (nach der Vorstellung der antiken Medizin von im Körper vom Gehirn herabfließenden Säften als Ursache)] der, -, Kurzbezeichnung Rheuma, volkstümlich Gliederreißen, Bezeichnung für schmerzhafte Veränderungen und/oder Funktionsstörungen des Bewegungssystems. Dabei sind häufig Entzündungsprozesse (entzündlich-rheumatische Erkrankungen) vorwiegend der Gelenke beteiligt. Unter dem Begriff Weichteilrheumatismus werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die primär nicht die Gelenke, sondern Sehnen, Muskeln und Bindegewebe betreffen (extraartikulärer Rheumatismus). Zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zählen insbesondere die chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis), Bechterew-Krankheit, Psoriasis-Arthritis sowie Kollagen- und Gefäßkrankheiten. Der Gelenkrheumatismus im engeren Sinn (chronische Polyarthritis) ist eine chronische, oft schubartig verlaufende Erkrankung, die sich vorwiegend durch eine Entzündung der Innenschicht der Gelenkkapsel (Membrana synovialis) der Gelenke, aber auch der Sehnenscheiden und Schleimbeutel äußert. In der Folge kann es zu Knorpel- und Knochenzerstörungen mit Bewegungseinschränkungen und Behinderungen kommen. Die Ursache ist unbekannt. Genetische Faktoren sind an der Entstehung beteiligt. Etwa 0,5 % der Bevölkerung leidet an dieser Erkrankung, Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Befallen sind insbesondere die Hand-, Fingergrund- und -mittelgelenke, aber auch die Fußgelenke. Die Erkrankung kann alle peripheren Gelenke betreffen, häufig auch die Gelenke der oberen Halswirbelsäule. Zu Beginn stehen Schmerzen, morgendliche Steifigkeit und Schwellungen in den Gelenken im Vordergrund, der weitere Verlauf ist durch die zunehmende Zerstörung der Gelenke mit Verformung und Funktionsstörung gekennzeichnet. Bei schweren und aktiven Verläufen findet man Rheumaknoten, seltener eine Rippenfell-, Herzbeutel- oder Blutgefäßentzündung. Blutsenkung und C-reaktives Protein sind in Abhängigkeit von der Krankheitsaktivität erhöht. Bei etwa 70-80 % der Patienten finden sich im Serum und in der Gelenkflüssigkeit Rheumafaktoren. Die jugendliche chronische Arthritis (Beginn vor dem 16. Lebensjahr) zeigt verschiedene Ausprägungsformen. Die schwere systemische Verlaufsform mit Fieber betrifft neben den Gelenken regelmäßig auch innere Organe wie Leber, Milz, Lymphknoten und Herz. Im Alter kommen auch andere Formen der Polyarthritis (ohne Gelenkzerstörung) vor.
 
Die Behandlung hat das Ziel, die Krankheitsaktivität so weit zu reduzieren, dass der Patient möglichst beschwerdearm wird und der Prozess der Gelenkzerstörung verlangsamt oder aufgehalten wird. Im Vordergrund steht die medikamentöse Therapie (meist als Dauertherapie) mit so genannten langsam wirksamen Antirheumatika (Basistherapeutika), die zu Behandlungsbeginn oder bei unzureichender Wirkung mit anderen Antirheumatikagruppen (nichtsteroidale Antirheumatika, Glucocorticosteroide) kombiniert werden. Lokale Maßnahmen wie die Injektion kristalliner Glucocorticosteroidpräparate oder radioaktiver Substanzen in die Gelenke ergänzen die Behandlung. Entzündungsdämpfende und beschwerdelindernde physikalische Maßnahmen ergänzen das Konzept. Die operative Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut (Synovektomie) wird bei unzureichender Wirkung der medikamentösen Therapie eingesetzt. Regelmäßige Krankengymnastik und Ergotherapie sind zur Erhaltung oder Verbesserung von Gelenkbeweglichkeit und Kraft erforderlich. In fortgeschritteneren Stadien können verschiedene operative Verfahren verloren gegangene Kraft und Beweglichkeit verbessern oder wiederherstellen und Schmerzen beseitigen.
 
Literatur:
 
Rheumat. Krankheiten, hg. v. H. Mathies u. P. Schneider (21987);
 
Prakt. Rheumatologie, bearb. v. F. Hartmann u. a. (1989);
 
Entzündl. rheumat. Krankheiten, hg. v. F. Neurath (1990);
 
Rheumatologie. Diagnostik - Klinik - Therapie, hg. v. H.-J. Hettenkofer (31998).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Gelenkrheumatismus: Beschwerden und Behandlung
 

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Rheu|ma|tịs|mus, der; -, ...men [lat. rheumatismus < griech. rheumatismós, eigtl. = das Fließen (der Krankheitsstoffe), zu: rheũma = das Fließen] (Med.): schmerzhafte Erkrankung der Gelenke, Muskeln, Nerven, Sehnen: akuter und chronischer R.; R. haben; an R. leiden; ein Mittel für, gegen R.; zu R. neigen.

Universal-Lexikon. 2012.