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Gradmessung
Grad|mes|sung 〈f. 20; Geogr.〉 Messung eines Bogens auf der Erdoberfläche

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Gradmessung,
 
Geodäsie: klassische geodätische Methode zur Bestimmung der geometrischen Parameter von Erdmodellen (Erdkugel, Erdellipsoid). Aus der Messung von Meridianbogenlängen (Breitengradmessung) oder Parallelkreisbogenlängen (Längengradmessung) und aus geographischen Ortsbestimmungen lassen sich der Erdradius beziehungsweise beim Erdellipsoid die große Halbachse und die Abplattung berechnen. - Die erste überlieferte Gradmessung führte Eratosthenes zwischen Assuan und Alexandria durch. Weiteren Bestimmungen der Hellenisten folgten im Mittelalter Gradmessungen durch die Araber; seit W. Snellius (1617) beruhen die Gradmessungen auf einer Triangulation. Durch die französische Gradmessung in Lappland (P. L. M. de Maupertuis, 1736/37) und in Ecuador (C. M. de La Condamine, 1735-44) gelang der geodätische Nachweis der Polabplattung der Erde. Bis ins 20. Jahrhundert wurden in vielen Ländern Gradmessungen zur Bestimmung der Dimensionen von Referenzellipsoiden für die Landesvermessung (Landesaufnahme) durchgeführt.
 
Literatur:
 
V. Bialas: Erdgestalt, Kosmologie u. Weltanschauung (1982).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Erde: Die Vermessung unseres Planeten
 

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Grad|mes|sung, die: 1. (Technik) Winkelmessung. 2. (Vermessungsw.) Bogenmessung (insbesondere bei Längen- u. Breitenkreisen).

Universal-Lexikon. 2012.