Akademik

ausziehen
(Oberbekleidung) ablegen; strippen (umgangssprachlich); entblößen; freimachen; entkleiden; enthüllen; Wohnung aufgeben; Wohnung räumen

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aus|zie|hen ['au̮sts̮i:ən], zog aus, ist ausgezogen:
1. <tr.; hat /Ggs. anziehen/:
a) jmdm., sich die Kleidungsstücke vom Körper nehmen; jmdn. entkleiden:
die Mutter hat das Kind ausgezogen; ich habe mich [nackt] ausgezogen.
Syn.: auskleiden (geh.), entblößen, entkleiden (geh.).
b) (ein Kleidungsstück) ablegen:
ich habe meine Schuhe und Strümpfe ausgezogen; [sich] das Hemd ausziehen.
2. <tr.; hat aus etwas herausziehen:
er hat Unkraut ausgezogen.
3. <tr.; hat (etwas, was zusammengeschoben ist) durch Auseinanderziehen länger machen:
den Tisch, die Antenne ausziehen.
4. <itr.; ist (eine Wohnung o. Ä.) aufgeben und verlassen:
wir sind vor Weihnachten [aus dem Haus] ausgezogen; mit 18 Jahren ist sie von zu Hause ausgezogen.
Syn.: seine Zelte abbrechen (meist scherzh.), wegziehen.

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aus||zie|hen 〈V. 287
I 〈V. tr.; hat
1. herausziehen (Nagel, Zahn)
2. in die Länge, auseinanderziehen (Fernrohr, Stativ, Tisch)
3. dehnen, spannen, straffziehen (Gummiband, Seil)
4. ablegen, von sich ziehen (Kleidungsstück)
5. jmdn. od. sich \ausziehen jmdm. od. sich die Kleider abnehmen, jmdn. od. sich aus-, entkleiden
6. jmdn. \ausziehen 〈fig.〉 jmdn. ausplündern, ihm sein Eigentum wegnehmen
● die Luft, Sonne zieht die Farben, die Feuchtigkeit aus; Handschuhe, Kleid, Mantel, Schuhe \ausziehen; hast du das Kind schon ausgezogen?; die Uniform \ausziehen den Abschied nehmen, aufhören, Soldat zu sein ● Stellen aus einem Buch \ausziehen herausschreiben; sie haben ihn bis aufs Hemd ausgezogen beraubt, ausgenutzt; eine Linie mit Tusche \ausziehen nachziehen, nachzeichnen ● der Tisch war ganz, halb ausgezogen
II 〈V. intr.; ist
1. wegmarschieren, wegziehen
2. die Wohnung mit allem Eigentum verlassen
● sie sind schon vor einem Jahr ausgezogen; auf etwas, zu etwas \ausziehen fortgehen, fortziehen, um etwas zu finden od. zu tun; auf Abenteuer, Raub \ausziehen; zum Kampf \ausziehen

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aus|zie|hen <unr. V.>:
1. <hat>
a) aus etw. herausziehen:
den Nagel mit der Zange a.;
sich, jmdm. einen Splitter a.;
b) (Farben) durch Bleichen entfernen:
das Chlor hat die Farben ausgezogen;
c) einen Extrakt aus etw. herstellen:
Pflanzenstoffe a.;
d) durch Herausziehen von ineinandergeschobenen Teilen verlängern, vergrößern:
ein Stativ, den Tisch a.
2. <hat>
a) (ein Kleidungsstück) von sich tun, ablegen:
die Hose, den Mantel, Schuhe und Strümpfe a.;
b) jmdm. die Kleidung vom Körper nehmen; entkleiden:
die Mutter zieht die Kleinen aus;
sich a.;
ganz ausgezogen sein;
jmdn. a. (ugs.; jmdm. überdurchschnittlich viel Geld abverlangen: der zieht seine Kunden ganz schön aus);
c) (bes. süd[west]d.) ablegen (1 a, b).
3. <ist> ins Freie ziehen, ausrücken:
zur Jagd a.;
auf Raub, auf Abenteuer a.
4. <ist> eine Wohnung, einen Arbeitsraum aufgeben u. verlassen:
am Ersten müssen wir a.
5. <ist> aus etw. herausziehen, schwinden, verloren gehen:
das Aroma ist [aus dem Kaffee] ausgezogen.
6. <hat> (Fachspr.) herausschreiben, exzerpieren:
bestimmte Wörter aus einem Text a.;
einen Roman a.
7. <hat> zu einer Linie vervollständigen, nachzeichnen:
eine punktierte Linie a.;
Umrisse mit Tusche a.

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aus|zie|hen <unr. V.>: 1. <hat> a) aus etw. herausziehen: den Nagel mit der Zange a.; sich, jmdm. einen Splitter a.; Der alte Schurr sah den Kleinen, ... zog ein paar Radieschen aus (Gaiser, Jagd 81); das Schurren einer Schublade, die sie auszog, klang müde (Gaiser, Schlußball 183); b) (Farben) durch Bleichen entfernen: das Chlor hat die Farben ausgezogen (ausgebleicht); c) einen Extrakt aus etw. herstellen: Pflanzenstoffe a.; d) durch Herausziehen von ineinander geschobenen Teilen verlängern, vergrößern: ein Stativ, den Tisch a. 2. <hat> a) (ein Kleidungsstück) von sich tun, ablegen: die Hose, den Mantel, Schuhe und Strümpfe a.; du kannst dir schon die Schuhe, das Hemd a.; b) jmdm. die Kleidung vom Körper nehmen; entkleiden: die Mutter zieht die Kleinen aus; sich a.; ganz ausgezogen sein; *jmdn. a. (ugs.; jmdm. überdurchschnittlich viel Geld abverlangen): der zieht seine Kunden ganz schön aus; c) (bes. süd[west]d.) ablegen (1 a, b). 3. ins Freie ziehen, ausrücken <ist>: zur Jagd a.; So zogen 1857 die Engländer ... Burton und ... Speke aus und entdeckten den Tanganjikasee (Grzimek, Serengeti 95); auf Raub, auf Abenteuer a. 4. eine Wohnung, einen Arbeitsraum aufgeben u. verlassen <ist>: am Ersten müssen wir a.; Eigentlich hätten wir längst schon a. müssen aus unserem Zimmer (Schnurre, Bart 33). 5. aus etw. herausziehen, schwinden, verloren gehen <ist>: das Aroma ist [aus dem Kaffee] ausgezogen. 6. herausschreiben, exzerpieren <hat>: bestimmte Wörter aus einem Text a.; einen Roman, einen Schriftsteller (einzelne Passagen aus dem Werk eines Schriftstellers) a.; dort wurden die Zeitungen gelesen und die wichtigsten Nachrichten und Aufsätze ausgezogen und im Informationsblatt zusammengestellt (Niekisch, Leben 113). 7. zu einer Linie vervollständigen, nachzeichnen <hat>: eine punktierte Linie a.; Umrisse mit Tusche a.

Universal-Lexikon. 2012.