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Thrombose
Blutpfropfbildung

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Throm|bo|se 〈f. 19Blutgerinnung innerhalb der Venen [zu grch. thrombos „geronnene Masse, Klumpen, dicker Tropfen“ (bes. vom Blut)]

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Throm|bo|se [ -ose (2)], die; -, -n: teilweiser oder vollständiger Verschluss von Blutgefäßen durch Blutgerinnsel (Thromben).

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Throm|bo|se, die; -, -n [griech. thrómbōsis, eigtl. = das Gerinnen(machen), zu: thrómbos = Klumpen, Pfropf] (Med.):
völliger od. teilweiser Verschluss eines Blutgefäßes durch Blutgerinnsel.

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Thrombose
 
[griechisch thrómbōsis, eigentlich »das Gerinnen(machen)«] die, -/-n, durch Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) im Blutgefäßsystem hervorgerufener teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Blutgefäßes und das hierdurch ausgelöste Krankheitsbild einer örtlichen Kreislaufstörung. Thrombosen entstehen in Venen, v. a. der unteren Körperhälfte (Phlebothrombose der tiefen Bein- und Beckenvenen), in den Herzhöhlen und in den Arterien (Atherothrombose). Die von R. Virchow erstmals erkannten, häufig in Kombination vorliegenden Voraussetzungen (Trias) für die Thrombosenentstehung sind Veränderungen von Blutströmung und Gefäßwand sowie eine Störung der Blutzusammensetzung (Thrombophilie). Ursache der venösen Thrombose sind vorrangig eine Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit des Blutes sowie Veränderungen der Blutzusammensetzung (Verminderung gerinnungshemmender Bestandteile) und seltener Veränderungen an den Gefäßen. Bei der arteriellen Thrombose stehen ursächlich Gefäßveränderungen (Arteriosklerose) und dadurch ausgelöste Störungen der Blutströmung im Vordergrund, wobei aktivierten Blutplättchen an der Thrombosenbildung besondere Bedeutung zukommt.
 
Risikofaktoren der venösen Thrombosenentstehung sind Bettlägerigkeit, Bewegungsmangel, Blutflussstörungen, Venenerkrankungen und erhöhte Blutgerinnungsneigungen erblicher Art oder nach Operationen, Entbindungen, Infektionskrankheiten, aber auch im Rahmen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (z. B. durch orale Empfängnisverhütungsmittel oder Cortison). Die Risikofaktoren der arteriellen Thrombosenentwicklung sind insbesondere Gefäßwandveränderungen in Form der Arteriosklerose und die zu dieser Erkrankung führenden Einflüsse wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen.
 
Die Symptome der Thrombose erklären sich aus der Blutflussstörung mit Schweregefühl, ziehenden Schmerzen, Druckschmerz und Ödembildung bei Beinvenenthrombosen beziehungsweise Mangeldurchblutungsbeschwerden bei arteriellen Thrombosen, z. B. als Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Rückbildung der Thromben vollzieht sich selten durch natürliche Auflösung (Fibrinolyse), vielmehr wird das Strombahnhindernis durch Erweiterung bestehender oder Neubildung von Blutgefäßen umgangen.
 
Komplikationen einer Thrombose bestehen in der Ablösung und Fortschwemmung des Thrombus (Embolie) mit Verursachung einer mitunter tödlichen Lungenembolie bei Venenthrombosen beziehungsweise peripheren Embolien (z. B. Hirnembolie, Schlaganfall) bei Herzhöhlenthrombosen. Weitere Komplikationen bestehen in der seltenen bakteriellen Besiedlung des Thrombus.
 
Zur Vorbeugung einer venösen Thrombose in Risikosituationen (z. B. nach Operationen oder Entbindungen) dienen blutflusserhöhende Maßnahmen (Anwendung von Stützstrümpfen, frühzeitige Bewegung, Massagen), zur Vorbeugung arterieller Thrombosen das Meiden oder der Ausschluss von Risikofaktoren. Der Einsatz blutgerinnungshemmender Arzneimittel reduziert das Risiko neu auftretender Thrombosen oder von Rezidivthrombosen.
 
Die Behandlung der akuten Thrombose erfolgt mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln, wobei die Wiederherstellung der Gefäßdurchgängigkeit durch medikamentöse Thrombolyse oder chirurgische Beseitigung des Verschlusses (Thrombektomie), gegebenenfalls auch durch Ballondilatationen, mit oder ohne Einsatz einer inneren Gefäßprothese (Stent) oder einer überbrückenden Gefäßplastik (Bypass) erfolgen kann.
 
Literatur:
 
T. u. Embolie, hg. v. F. Koller u. a. (1983);
 P. Salzmann: Ärztl. Rat bei venösen Durchblutungsstörungen (21986);
 P. Salzmann: Venenleiden. Vorbeugung u. Behandlung von Krampfadern u. T. (1995);
 T. Wuppermann: Varizen, Ulcus cruris u. T., begr. v. K. Sigg (51986);
 K.-D. Neander u. a.: T. Grundlagen - Prophylaxe - Therapie (1997);
 E. Hiller u. H. Riess: Hämorrhag. Diathese u. T. (21998).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Blutstillung und Blutgerinnung
 

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Throm|bo|se, die; -, -n [griech. thrómbōsis, eigtl. = das Gerinnen(machen), zu: thrómbos = Klumpen, Blutpfropf] (Med.): völliger od. teilweiser Verschluss eines Blutgefäßes durch Blutgerinnsel.

Universal-Lexikon. 2012.