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Embolie
plötzlicher Verschluss eines Blutgefäßes

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Em|bo|lie 〈f. 19plötzl. Verschluss einer Schlagader durch einen Embolus [zu grch. emballein „hineinschleudern“]

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Em|bo|lie, die; -, -n [zu griech. embole̅̓ = das Hineinwerfen] (Med.):
Verstopfung eines Blutgefäßes durch in die Blutbahn geratene körpereigene oder körperfremde Substanzen.

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Embolie
 
[zu griechisch embole̅́ »das Hineindringen«] die, -/...'li|en,  
 1) Biologie: Invagination, die Gastrulation durch Einstülpung.
 
 2) Medizin: plötzlicher Blutgefäßverschluss durch einen in die Blutbahn geratenen, mit dem Blutstrom verschleppten körpereigenen oder körperfremden Stoff (Embolus) und die dadurch gekennzeichneten pathologischen Folgezustände. Ein Embolus, der aus der linken Herzhälfte oder den Arterien stammt, gerät in die Arterien des Körperkreislaufs und kann u. a. Arterien in Gehirn, Nieren, Milz, Darm und Gliedmaßen verstopfen. Liegt der Ursprung in den Venen, kommt es zu einer Wanderung durch die Hohlvenen und die rechte Herzhälfte in die Lungenarterien, ebenso bei einem aus dem rechten Herzen losgerissenen Embolus. Bei offen gebliebenem Foramen ovale zwischen beiden Herzvorhöfen kann auch ein venöser Thrombus eine Embolie im Arteriengebiet des Kreislaufs hervorrufen (paradoxe Embolie). Im Ausnahmefall ist eine Wanderung entgegen der Strömungsrichtung des Blutes möglich (retrograde Embolie), z. B. bei abnormer Druckerhöhung in der Brusthöhle durch starkes Husten. Enthält der Embolus Krankheitserreger (z. B. bei Wochenbettfieber), tritt eine septische Embolie mit einer gegebenenfalls eitrigen Infektion des betroffenen Gebietes ein; bei der metastatischen Embolie wird die Embolie durch Tumorgewebe hervorgerufen. Meist tritt eine Embolie durch abgerissene Blutgerinnsel (Thromben) ein, die sich in den Gefäßen oder den Herzhöhlen gebildet haben (Thrombose). Außerdem können zerfallendes Körpergewebe, im schweren Schock Fetttröpfchen (Fettembolie), Fruchtwasser, Parasiten sowie bei der Öffnung von Venen oder bei Lungenverletzungen Luftbläschen (Luftembolie) mit dem Blut verschleppt werden.
 
Die Symptome einer Embolie bestehen im Allgemeinen in einem plötzlich auftretenden starken Schmerz aufgrund der Gefäßverkrampfung, in Funktionsstörungen, auch Schock; die Folgen sind Störungen der Blutversorgung, die bis zum Absterben (Infarkt) des befallenen Bezirks reichen. In Organen, deren Arterien durch reiche Anastomosen zusammenhängen, können kleinere Embolien ohne gravierende Störung verlaufen. Eine Lungenembolie führt bei entsprechender Größe des verstopften Blutgefäßes durch Überlastung der rechten Herzkammer zum Tode, Embolien von Hirnarterien zu Bewusstlosigkeit und Lähmungen (Schlaganfall), die seltenen Embolien von Kranzarterien des Herzens zum Herzinfarkt. Eine Embolie der Gliedmaßen bewirkt blasse, später marmorierte Haut, Verlust der Pulstastbarkeit im peripheren Bereich, Sensibilitäts- und Bewegungsstörungen, schließlich Gangrän (Brand).
 
Behandlung:
 
Die akute Embolie v. a. der Gliedmaßen kann bei raschem Eingriff häufig operativ durch Embolektomie erfolgreich beseitigt werden; zuvor besteht auch die Möglichkeit einer Lösung des begleitenden Gefäßkrampfs durch Neuroblockade und Auflösung von Blutgerinnseln durch Enzympräparate (Fibrinolytika).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Blutstillung und Blutgerinnung
 
Bronchialkrebs und Lungenembolie
 

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Em|bo|lie, die; -, -n [zu griech. embole̅́ = das Hineinwerfen] (Med.): Verstopfung eines Blutgefäßes durch in die Blutbahn geratene körpereigene od. -fremde Substanzen.

Universal-Lexikon. 2012.