Akademik

Neander
Neạnder,
 
1) Joachim, Theologe und Kirchenlieddichter, * Bremen 1650, ✝ ebenda 31. 5. 1680; wurde 1674 Rektor der reformierten Lateinschule in Düsseldorf, 1679 Prediger in Bremen. Unter seinen von J. Calvin und dem Pietismus beeinflussten, zum Teil von ihm selbst vertonten Kirchenliedern ist am bekanntesten »Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren«.
 
 2) Johann August Wilhelm, eigentlich David Mẹndel, evangelischer Theologe, * Göttingen 17. 1. 1789, ✝ Berlin 14. 7. 1850; Sohn jüdischer Eltern (getauft 1806); wurde 1813 Professor für Kirchengeschichte in Berlin. Zunächst von F. D. E. Schleiermacher beeinflusst, entwickelte er sich im Sinne der Erweckungsfrömmigkeit zu einem der führenden Neupietisten. Gegenstand der Kirchengeschichte, die Neander als Frömmigkeitsgeschichte versteht, ist für ihn die Auseinandersetzung zwischen dem Geist Christi und dem Geist der Welt. Seine Kirchengeschichtsschreibung war geprägt von dem Grundsatz »pectus est quod theologum facit« (Das Herz macht den Theologen).
 
Ausgaben: Werke, 14 Bände (1862-75); Allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche, 9 Bände (41863-65).
 
 3) Michael, gräzisiert aus Neumann, Humanist und Pädagoge, * Sorau 1525, ✝ Ilfeld (Landkreis Nordhausen) 26. 4. 1595; Schüler von P. Melanchthon, leitete 45 Jahre lang das Gymnasium in Ilfeld, gehört mit J. Sturm und V. Trotzendorf zu den bedeutenden Schulorganisatoren des 16. Jahrhunderts, setzte sich mit vielen Schulbüchern und Klassikerausgaben für den Unterricht nicht nur für alte Sprachen, sondern auch für Realien ein und erstrebte eine enzyklopädische Bildung.
 

Universal-Lexikon. 2012.