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Trias
Tri|as 〈f.; -, -〉
1. 〈Geol.〉 älteste Formation des Mesozoikums (zwischen Perm u. Jura) vor 200-160 Millionen Jahren mit wüstenartigem Festland u. den ersten Säugetieren; Sy Triasformation
2. 〈Sprachw.〉 Satz, der aus einem dreiteiligen Gefüge besteht, z. B. alles rennt, rettet, flüchtet (Schiller, „Die Glocke“)
[<grch. trias „Dreizahl, Dreiheit“]

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Tri|as, die; -, -:
1. [spätlat. trias, Triade] (bildungsspr., Fachspr.) Dreizahl, Dreiheit.
2. <o. Pl.> [nach der Dreiteilung in untere, mittlere u. obere Trias] (Geol.) älteste Formation des Mesozoikums.

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Trias
 
[griechisch »Dreizahl«, »Dreiheit«] die, -, Geologie: ältestes System des Mesozoikums. Die Trias war eine Zeit bedeutender festländischer Ablagerungen (Geokratie) mit gelegentlichen Flachmeereinschaltungen. Dagegen wurden in den Geosynklinalen (v. a. Tethys einschließlich Alpenraum sowie zirkumpazifischer Gürtel) mächtige marine Sedimente abgelagert, die von der alpidischen Gebirgsbildung gefaltet wurden; bedeutende orogenetische Bewegungen gab es erst in der obersten Trias (altkimmerische Faltung). Man unterscheidet daher eine germanische, vorwiegend kontinentale, und eine alpine oder mediterrane Triasfazies.
 
Der Name (»Dreiheit«) stammt von der germanischen Trias, die in Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper gegliedert wird und die sich von Süddeutschland bis in den Nordseeraum (Britische Inseln), im Bereich des Germanischen Beckens, erstreckt. Von der alpinen Trias wurde sie durch die Vindelizische Schwelle getrennt. Erst in der jüngsten Trias leiteten epirogene Bewegungen die transgressive Periode des Jura ein. - Die Ablagerungen von Buntsandstein und Keuper sind v. a. festländisch, die des Muschelkalks in einem seichten Binnenmeer entstanden. Ähnliche Verhältnisse wie im Germanischen Becken finden sich im westlichen Mittelmeergebiet, in Russland, China, Nordamerika (östlich der Kordilleren) und auf den Südkontinenten.
 
Schwerpunkte der geosynklinalen marinen (pelagischen) alpinen Trias lagen in den Nord- und Südalpen, getrennt durch einen zentralalpinen Rücken. Riff- und Dolomitablagerungen erreichen hier bis zu 3 000 m Dicke. Die Kalke und Dolomite, die sich vom Rif-Atlas über die Kalkalpen und den Balkanraum bis in den Himalaja und nach Malaysia finden, sind charakteristische Ablagerungen der Tethys. Sie mündete im Malaiischen Archipel in eine zirkumpazifische Geosynklinalzone (Sibirien, Japan, amerikanische Kordilleren) mit vorwiegend klastischen Gesteinen mit eingeschalteten vulkanischen Tuffen. Im Skyth und Karn sind festländische Einflüsse bemerkbar, im Ladin und Nor ist die pelagische Ausbildung am stärksten (Wettersteinkalk, Dachsteinkalk). Im Flachwasserbereich kamen die salinaren Werfener Schichten, in Lagunen das Steinsalz und Anhydrit führende Haselgebirge zur Ablagerung (Solquellen von Bad Reichenhall, Steinsalzfunde in Berchtesgaden, Hallein, Hallstatt u. a.). Die Mittlere Trias der Südalpen war eine Zeit reger vulkanischer Tätigkeit, wobei sich die Riffe des Schlerndolomits mit vulkanischen Tuffen verzahnen. Anzeichen der Aufspaltung der Landmasse der Süd-Kontinente (Gondwana) zeigen sich in der späten Trias. In Südamerika und Südafrika kam es zu riesigen Basaltergüssen (Decke, Flutbasalt).
 
Das Klima der Trias war verhältnismäßig ausgeglichen. Auf stärkere Erwärmung in der Mittleren Trias deuten Kalkalgen. Auch die kontinentalen Ablagerungen lassen semiarides Klima vermuten. Zu Kohlebildungen kam es in Asien und im Umkreis des Pazifik. Der Südpol lag vermutlich am Rand des antarktischen Kontinents, der Nordpol im Bereich Kamtschatkas. Die Pole waren wahrscheinlich eisfrei. Der Äquator verlief durch das südliche Nordamerika, Nordafrika und längs des Tethysmeeres.
 
Mit der Trias vollzog sich besonders die Entwicklung der Reptilien, die in den Landablagerungen auch durch Fährtenabdrücke (Chirotherium) überliefert sind; die Thecodontia entfalteten sich, und die ersten Ichthyosaurier und Dinosaurier traten auf. Sauropterygia (u. a. Nothosaurus) und Placodontier (u. a. Placodus) kehrten zur marinen Lebensweise zurück. Die Therapsida wurden säugetierähnlicher. Aus der Oberen Trias stammen die ältesten Säugetierfunde, etwa mausgroße Tiere. Unter den Fischen dominierten die Strahlenflosser, daneben Elasmobranchier, Quastenflosser und Lungenfische (u. a. Ceratodus). Anstelle der im Perm ausgestorbenen Runzelkorallen traten die Hexakorallen (Sechstrahlige Korallen) als Riffbildner auf. In der Oberen Trias starben die Orthoceren aus (u. a. Orthoceras). Die durch Trockenheit gekennzeichnete kontinentale Vegetation ist artenarm, u. a. vertreten durch Schachtelhalmgewächse (Schizoneura; Equisetites im Schilfsandstein), Nadelhölzer (Voltzia), Bärlappgewächse (Pleuromeia). Mit dem Keuper erscheinen Cycadeen (Palmfarne), u. a. Bennettitales. Weit verbreitet sind Gingkogewächse und Samenfarne (Caytoniales, Lepidopteris). Auf dem Gondwanakontinent bestand die Glossopterisflora des Perms weiter.
 
Wichtigste Leitfossilien sind die Ceratiten, daneben in den marinen Schichten Conodonten (starben Ende der Trias aus), Armfüßer, Muscheln (häufigste Fossilien der Trias) und Kalkalgen (häufig gesteinsbildend), in den brackischen und kontinentalen Sedimenten Muschelkrebse, Wirbeltiere (Tetrapoden) sowie höhere Pflanzen und Sporen.
 
Literatur:
 
Martin Schmidt: Die Lebewelt unserer T., 2 Tle. (1928-38);
 H. Kozur: Biostratigraphie der german. Mittel-T., 2 Tle. (Leipzig 1974);
 
Die Stratigraphie der alpin-mediterranen T., hg. v. H. Zapfe (Wien 1974);
 
Neue Beitrr. zur Biostratigraphie der Tethys-T., hg. v. H. Zapfe: (ebd. 1983);
 D. Mader: Evolution of palaeoecology and palaeoenvironment of permian and triassic fluvial basins in Europe, 2 Bde. (Stuttgart 1992).
 

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Tri|as, die; -, - [1: spätlat. trias, ↑Triade; 2: nach der Dreiteilung in untere, mittlere u. obere Trias]: 1. (bildungsspr., Fachspr.) Dreizahl, Dreiheit. 2. <o. Pl.> (Geol.) älteste Formation des Mesozoikums.

Universal-Lexikon. 2012.