das Anonymsein:
die Anonymität wahren; schließlich musste sie ihre Anonymität aufgeben.
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An|o|ny|mi|tät 〈f. 20; unz.〉 Verschweigung, Nichtangabe des Namens [→ anonym]
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An|o|ny|mi|tät, die; - (bildungsspr.):
das Nichtbekanntsein, Nichtgenanntsein; Namenlosigkeit:
die A. wahren, aufgeben.
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I Anonymität
die, -,
1) allgemein: Unbekanntsein des Namens, Namenlosigkeit; Nichtbekanntsein, Nichtgenanntsein.
2) Soziologie: Form der sozialen Beziehung, die durch eine auf die Ausübung sozialer Rollen und Funktionen beschränkte Interaktion oder durch unstrukturiertes Handeln oder Isolierung in einem Kollektiv gekennzeichnet ist, besonders von der Stadtsoziologie als Aspekt urbaner Agglomeration und der Sozialpsychologie (besonders im Rahmen der Alternsforschung) als Problem Alleinstehender und älterer Menschen im großstädtischen Lebensraum untersucht.
II
Anonymität,
im Rahmen des Datenschutzes - speziell im Internet - die Gewähr dafür, dass die Identität einer Instanz nach einer Aktion nicht offen gelegt werden kann. Als Instanz bezeichnet man hier einen Rechenprozess oder eine Person; eine Aktion kann z. B. die Kommunikation zweier Instanzen sein.
Anonymität im heutigen Internet ist eine Illusion. Mit wenig Aufwand ist es problemlos möglich, Teilnehmer im Internet zu überwachen, da an jedem Knotenpunkt im Internet Daten darüber anfallen, von welchem Rechner die vorbeikommenden Datenpakete stammen und zu welchen sie geschickt werden (sog. Verkehrsdaten). An jedem Knotenrechner ist es ferner möglich, Einblick in die übertragenen Daten selbst zu gewinnen.
Um Anonymität zu gewährleisten, müssen also sowohl die übertragenen Daten verschlüsselt (Datenverschlüsselung) als auch die Verkehrsdaten (z. B. zeitliche Korrelationen, ausgetauschtes Datenvolumen oder Ursprungsorte eines Kommunikationsereignisses) verschleiert werden.
Zur technischen Realisierung der Anonymität werden spezielle Programme eingesetzt, etwa Anonymisierer für die Bewegung im Internet und Remailer für die anonyme Übertragung von E-Mails.
TIPP:
Anbieter, die einen anonymen Internetzugang oder E-Mail-Versand ermöglichen, sollten nur mit Vorsicht in Anspruch genommen werden. Manche dieser Anbieter sammeln selbst personenbezogene Informationen, etwa, um das Adressenmaterial kommerziell zu verwerten.
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Ano|ny|mi|tät, die; - (bildungsspr.): das Nicht-bekannt-Sein, Nicht-genannt-Sein; Namenlosigkeit: die A. wahren, aufgeben; dieser Lehrer ... war aus der A. herausgetreten (hatte sie preisgegeben) und hatte geschrieben, er ... wünsche sich ein Zeichen der Aussöhnung (R. v. Weizsäcker, Deutschland 28).
Universal-Lexikon. 2012.