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Quer|flö|te 〈f. 19; Mus.〉 Flöte, die quer gehalten u. an der Kante des Blaslochs angeblasen wird; Sy Traversflöte
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Quer|flö|te, die:
vom Spieler bzw. der Spielerin ↑ quer (1) gehaltene Flöte mit seitlich gelegenem Loch zum Blasen u. mit Tonlöchern, die mit Klappen versehen sind.
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Querflöte,
Travẹrsflöte, italienisch Flauto travẹrso, französisch Flûte traversière [flyt travɛr'zjɛːr], im weiteren Sinn jede quer zur Körperachse gehaltene Flöte im Unterschied zur Längsflöte; im engeren Sinn die Flöte des modernen Orchesters (Große Flöte; bis ins 18. Jahrhundert Traversière, Traverso, Traversflöte), das beweglichste und im Hinblick auf die Tonerzeugung einfachste Holzblasinstrument. Die Röhre der modernen, meist gänzlich aus Metall gefertigten Querflöte ist aus drei Teilen (Kopfstück, Mittelstück, Unterstück oder Fuß) zusammengesetzt und wird am Kopfstückende von der mit einem Stimmkork verbundenen Kopfschraube abgeschlossen. Die Anblasvorrichtung besteht aus einem rechteckigen Loch, auf dem eine glatte Platte oder eine Art Wulst (Mundlochplatte, Reformmundstück) befestigt ist. Am gebräuchlichsten ist die Querflöte in C (Umfang c1 [h] bis d4 [f4]; als Große Flöte bezeichnet). Der kleinste Vertreter ist die Pikkoloflöte in C, seltener Des (Umfang in C: d2-b4); ferner gibt es die Altflöte in G und die Bassflöte in C.
Die ersten Hinweise auf die Querflöte kommen aus China (9. Jahrhundert v. Chr.); ein früher europäischer Beleg stammt aus Etrurien (2. oder 1. Jahrhundert v. Chr.), seit dem 12. Jahrhundert ist die Querflöte in der mitteleuropäischen Musik nachweisbar. Bis etwa 1650 hatte sie eine ungeteilte Schallröhre mit zylindrischer Bohrung (Querpfeife). Danach kam in Frankreich ein zerlegbarer Typus auf, bei dem das Kopfstück zylindrisch, die übrige Röhre aber verkehrt konisch gebohrt war. In Verbindung mit einem kleinen, scharf geschnittenen Anblasloch bewirkte dies einen hellen, nuancenreichen Klang. Bis ins 17. Jahrhundert hatte die Querflöte gewöhnlich 6 Grifflöcher, die ersten Klappen kamen um 1650 in Frankreich auf. Ab 1760 wurden weitere Klappen hinzugefügt, die die verschiedenen Gabelgriffe überflüssig und damit den Klang ausgeglichener machten. Eine weitere Verbesserung erreichte T. Boehm mit seiner 1847 konstruierten Querflöte (Boehmflöte).
Die Querflöte hatte ihre Blütezeit im 18. Jahrhundert; damals entstanden viele Kammermusikwerke mit Querflöte und Solokonzerte, so von A. Vivaldi, G. P. Telemann, J. A. Hasse, J. J. Quantz, C. P. E. und J. C. Bach, C. Stamitz, W. A. Mozart und F. Danzi. Bedeutende Lehrwerke für Querflöte schrieben J. Hotteterre (1707) und Quantz (1752). Nach 1900 gaben v. a. französische Komponisten (C. Debussy, M. Ravel, E. Varèse, J. Ibert, D. Milhaud, F. Poulenc, A. Jolivet, O. Messiaen, J. Français) der Flötenmusik neue Impulse, u. a. durch Einführung neuer Spieltechniken (Flatterzunge, Flageolett). Werke mit solistischer Querflöte schrieben in jüngster Zeit u. a. G. Petrassi, B. Maderna, L. Berio, H. W. Henze, B. A. Zimmermann und W. Rihm. - Im folkloristischen und außereuropäischen Bereich werden Querflöten seltener verwendet. Querflöten sind v. a. in Ostasien verbreitet und werden zumeist aus Bambus gefertigt.
K. Ventzke: Die Boehmflöte (1966);
R. Meylan: Die Flöte (a. d. Frz., Bern 1974);
G. Scheck: Die Flöte u. ihre Musik (1975);
P. Bate: The flute (London 21979);
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Quer|flö|te, die: vom Spieler ↑quer (I 1) gehaltene Flöte mit seitlich gelegenem Loch zum Blasen u. mit Tonlöchern, die mit Klappen versehen sind.
Universal-Lexikon. 2012.